Geldanlagen

USA: Nachlassender Lohndruck macht Zinssenkung wahrscheinlicher

Die neuen Arbeitsmarktdaten liefern der Fed Argumente, den Leitzins mittelfristig zu senken. Diese Faktoren zusammen gaben der Börse Auftrieb.

Tobias Wenz
Finanzanalyst
Publiziert am
08. Mai 2024

Wider Erwarten hat die Arbeitslosenquote in den USA zugelegt, wenn auch nur leicht.

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Im April waren 3,9 Prozent der Amerikaner arbeitslos, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Es wurden lediglich 175.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Im Vormonat waren es noch deutlich mehr. Zudem schwächte sich der Lohndruck überraschend ab: Das Jahreswachstum der Stundenlöhne verlangsamte sich von 4,1 auf 3,9 Prozent.

Zum ersten Mal seit fast drei Jahren stiegen die Löhne um weniger als vier Prozent an (Grafik unten). Das zeigen neue Zahlen des US-Arbeitsministeriums. Die Marktteilnehmer warten jeweils gespannt auf die neuen Daten. Läuft der Arbeitsmarkt etwas weniger heiß, ist das ein Indiz dafür, dass sich auch der Lohn- und Inflationsdruck abschwächt. Das macht Zinssenkungen der US-Notenbank Fed wahrscheinlicher. Noch am Mittwoch vor einer Woche hatte sie entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. Er liegt weiterhin in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent.

Die neuen Arbeitsmarktdaten liefern der Fed jedoch Argumente, den Leitzins mittelfristig zu senken. Der Markt prognostiziert nun, dass die Fed bereits im September an der Zinsschraube drehen könnte. Der neue Arbeitsmarktbericht und die Aussicht auf niedrigere Zinsen gaben der Börse Auftrieb. Mit der Publikation des Arbeitsmarktberichts stieg der S&P 500 letzten Freitag um 1,3 Prozent, der Nasdaq 100 sogar um zwei Prozent. Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen fiel um sieben Basispunkte auf 4,81 Prozent. Der US-Dollar gab nach, da die Inflations- und Zinssorgen generell nachgelassen haben. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries verringerte sich seit Monatsbeginn um rund 20 Basispunkte auf 4,5 Prozent.

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Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich weiter verbessert. Es ist der höchste Stand seit Mai 2023. Werte über der Marke von 50 signalisieren ein Wachstum. Der beschleunigte Aufschwung im Service-Sektor sei für die Stimmungsaufhellung der Treiber gewesen, kommentierte S&P. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich der Inflationsdruck wieder etwas intensiviert.

Vor allem die Lohnkomponente, die in die Messung der Kerninflation einfließt, könnte weiterhin relativ hoch bleiben. Die wichtigsten Vorlaufindikatoren für die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und der Eurozone haben diese positivere Entwicklung schon angedeutet: Die Erwartungskomponenten der Stimmungsindizes des ifo-Instituts, ZEW und von Sentix notierten in den letzten Monate sukzessive höher. Das Stimmungsbarometer von Sentix für die Eurozone ist beispielsweise zum siebten Mal in Folge angestiegen und liegt nun wieder auf dem Level vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar 2022.

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