Berechnung meiner Rente: Wie viel kann ich erwarten?
Jeder Erwerbstätige zahlt monatlich in die gesetzliche Rentenversicherung ein und fragt sich, wie viel Rente er später dafür wohl bekommen wird. Den aktuellen Stand erhält jeder mit der jährlichen Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung. Und nur wer seine genauen Ansprüche kennt, kann frühzeitig für eine zusätzliche Absicherung sorgen.

Andreas Limoser
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Die Höhe der gesetzlichen Rente hängt im Wesentlichen von den Beiträgen ab, die ein Erwerbstätiger, seine Arbeitgeber und andere Stellen (zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit) im Laufe des Erwerbslebens abführen. Dazu kommen weitere Beitragszeiten und beitragsfreie Anrechnungszeiten wie:
- Schul- und Studienjahre,
- Bundesfreiwilligendienst (früher Wehr- oder Zivildienst),
- Zeiten von Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und Rehabilitation,
- Zeiten von Schwangerschaft, Mutterschutz und Kindererziehung,
- Zeiten der Pflege von Angehörigen sowie
- freiwillige Beitragszahlungen.
Entgeltpunkte als Berechnungsgrundlage
Die beitragspflichtigen Jahresgehälter werden in so genannte Entgeltpunkte umgerechnet. Verdient man in einem Jahr genauso viel wie der Durchschnitt aller pflichtversicherten Erwerbstätigen, erhält man einen Entgeltpunkt. Ist der eigene Verdienst höher oder niedriger als der Durchschnitt, gibt es entsprechend mehr oder weniger Entgeltpunkte.
Das Durchschnittsentgelt ändert sich jedes Jahr. 2023 liegt das vorläufige Durchschnittsentgelt (West) bei 43.142 Euro. Wer so viel verdient, erhält einen Entgeltpunkt. Ein Erwerbstätiger mit einem Jahresbruttoeinkommen von 62.000 Euro erhält 2023 1,43 Entgeltpunkte.
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Hört ein Erwerbstätiger vor seiner Regelaltersgrenze auf zu arbeiten, fließt ein Zusatzwert in die Rechnung ein. Denn für jeden Monat, den man die Rente vor der Regelaltersgrenze bezieht (als Frührente), wird die Rente lebenslang um 0,3 Prozent gekürzt.
Umrechnung in den Rentenbetrag
Für die Umrechnung der Rente werden die Entgeltpunkte mit dem Rentenwert multipliziert. Der Rentenwert beträgt 36,02 Euro in den alten Bundesländern und 35,52 Euro in den neuen Bundesländern (per 1. Juli 2022). Am 1. Juli 2023 steigt er auf bundeseinheitlich 37,60 Euro.
Ein Beispiel: Ein 51-jähriger Mann hat 31 Entgeltpunkte auf seinem Versicherungskonto bei der Deutschen Rentenversicherung. Nach heutigem Stand bekäme er eine Rente von 1.116,62 Euro. Diese Summe ergibt sich aus der Multiplikation seiner Entgeltpunkte mit dem aktuellen Rentenwert von 36,02 Euro. Mit dem Rentenwert von 37,60 Euro, der ab dem 1. Juli 2023 gilt, bekäme er eine Rente von 1.165,60 Euro.
Aufgrund seines Geburtsjahres 1970 liegt seine Regelaltersgrenze bei 67 Jahren. Bis dahin sind es noch 14 Jahre. In den letzten fünf Jahren hatte er einen Durchschnitt von 1,50 Entgeltpunkten pro Jahr. Auf dieser Basis hochgerechnet dürften er bis zur Rente noch weitere 21 Entgeltpunkte erhalten, so dass er dann 52 Entgeltpunkte hat. Diese wird dann mit dem gültigen Rentenwert multipliziert. Nach heutigem Stand beträgt seine Rente dann 1.873,10 Euro, mit dem neuen, ab 1. Juli 2023 gültigen Rentenwert 1.955,20 Euro.
Abzüge für Steuern und Sozialabgaben
Diese Summe berücksichtigt keine zukünftigen Rentenanpassungen. Zudem ist diese Summe brutto, und darauf sind Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abzuführen und Einkommensteuer zu zahlen.