Ruhestand

Früher in Rente gehen: Was Sie wissen sollten

Früher in Rente gehen, das wünschen sich viele – doch wie lässt sich das am besten umsetzen? Ab wann kann man die Rente beziehen? Wer muss mit Abschlägen bei der Frührente rechnen und wie hoch sind diese? Welche Rentenlücken müssen Frührentner schließen? Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie hier.

Henrik Arning
Ruhestandsexperte
Aktualisiert am
25. September 2024

In welchem Alter kann ich früher in Rente gehen?

Die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen, hängt bei der gesetzlichen Rente im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: welche Regelaltersgrenze gilt und wie viele Jahre man in die Rentenversicherung eingezahlt hat.

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Früher in Rente gehen: Das sollten Sie wissen

Erfahren Sie, worauf Sie bei der Vorbereitung Ihres vorzeitigen Ruhestands achten müssen.

Die Regelaltersgrenze ist das Alter, in dem man regulär in den Ruhestand gehen kann, ohne Abschläge bei der gesetzlichen Rente hinnehmen zu müssen. 1958 Geborene zum Beispiel erhalten die Regelaltersrente mit 66 Jahren. Für die Jahrgänge 1959 bis 1964 steigt die Regelaltersgrenze um zwei Monate pro Jahr bis auf 67. 

Wer die Rente vor seiner Regelaltersgrenze bezieht, dem wird die Rente gekürzt. Wer 45 Jahre in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt hat, kann früher in Rente gehen, ohne dass die Rente gekürzt wird.

Bei der Betriebsrente gilt die gleiche Regelaltersgrenze wie bei der gesetzlichen Rente. Rahmenverträge und individuelle Pensionszusagen bieten meist die Möglichkeit, den Rentenbeginn vorzuverlegen. Die Auszahlung ist in der Regel ab 62 möglich, bei älteren Verträgen, die vor 2012 abgeschlossen wurden, schon ab 60. Berufsständische Versorgungswerke sowie weitere Altersvorsorgeformen wie private Rentenversicherungen und Riester-Renten erlauben meist den Rentenbeginn mit 62. Manche bieten älteren Versicherten eine Frührente ab 60. Der Rentenbeginn wird bei Vertragsabschluss festgelegt.

Vor dem 62. Geburtstag in Rente gehen

Wer noch früher aus dem Erwerbsleben aussteigen möchte, kann dies tun, indem er die wegfallenden Einkünfte temporär aus dem eigenen Vermögen deckt. Wer zum Beispiel mit 60 aufhört, verzehrt zwei Jahre lang das dafür eingeplante Kapital, bevor die ersten Frührenten starten. Alternativ kommen Einkünfte wie Mieten oder Kapitalerträge zum Zuge.

Anhänger der sogenannten FIRE-Bewegung streben sogar einen noch viel früheren Rentenbeginn an, oft schon die Rente mit 40. FIRE steht für "Financial Independence, Retire Early". In jungen Jahren verfolgen sie eine extrem hohe Sparquote, legen ihr Kapital gewinnbringend an und investieren zum Beispiel in Immobilien zur Eigennutzung und zur Vermietung. Ihr Ziel ist es, so früh wie möglich finanziell unabhängig zu sein und vom aufgebauten Vermögen zu leben.

Lese-Tipp: Mehr erfahren Sie im Fachartikel "Wann kann ich in Frührente gehen?"

Video: "Früher in Rente"

Früher in Rente gehen ohne Abschläge – geht das?

Eine Frührente ohne Abschläge bekommen nur wenige. Um als "besonders langjährig Versicherter" zu gelten, muss man 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben. Der Geburtenjahrgang 1953 konnte damit mit 63 in Rente gehen, ohne dass die Rente gekürzt wurde. Für die Geburtenjahrgänge bis 1964 steigt der Rentenbeginn schrittweise bis auf 65.

Alle anderen Renten sehen eine abschlagsfreie Frührente nicht vor. Das gilt auch für "langjährig Versicherte", die 35 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Sie können erst nach Erreichen ihrer Regelaltersgrenze (siehe oben) abschlagsfrei in Rente gehen.

Um Abschläge bei der gesetzlichen Rente zu vermeiden, können Erwerbstätige mit freiwilligen Einzahlungen Rentenpunkte kaufen. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Kapitel.

Wie hoch ist der Abschlag, wenn ich früher in Rente gehe – und wie kann ich ihn ausgleichen?

Wer die gesetzliche Rente vor seiner Regelaltersgrenze bezieht, dem wird die Rente gekürzt. Die Rentenkürzung beträgt 0,3 Prozent pro vorbezogenem Monat. Bei einem Rentenbeginn zwei Jahre vor der Regelaltersgrenze wird die Rente um 7,2 Prozent gekürzt (24 Monate x 0,3 Prozent). Der maximale Rentenabschlag ist 14,4 Prozent, denn der Rentenbeginn ist höchstens vier Jahre vor der Regelaltersgrenze möglich.

3 Jahre früher in Rente kostet 10,8 Prozent der Rente

Ein Beispiel: Ein Mann erwartet eine reguläre Rente von 1.500 Euro pro Monat (vor Steuern). Bezieht er die Rente drei Jahre vorher, wird sie um 10,8 Prozent gekürzt, das ergibt 182 Euro. Statt 1.500 Euro erhält er lebenslang nur 1.318 Euro pro Monat.

Bei Betriebsrenten und Renten von berufsständischen Versorgungswerken ist es vergleichbar: Bezieht man die Rente vor, wird sie lebenslang – je nach Anbieter – um 0,3 bis 0,6 Prozent gekürzt. Auch Privat-, Riester- und Rürup-Renten fallen bei früherem Rentenbeginn geringer aus, weil wegen der kürzeren Laufzeit weniger Beiträge geleistet wurden und ggf. Zulagen und Steuervorteile niedriger ausfallen.

Tipp: Prüfen Sie, ob es sich lohnt, die Rente nicht vorzubeziehen. Das kann attraktiv sein, wenn Sie noch nicht auf die Rente angewiesen sind, denn sonst müssen Sie die Rentenlücke aus eigenem Vermögen schließen. Beginnen die Rentenzahlungen erst zur regulären Regelaltersgrenze, wird die Rente nicht gekürzt. Allerdings verzichten Sie damit auf die Rentenzahlungen, die Sie bei einem Vorbezug bekommen. Lassen Sie sich unabhängig beraten, mit welchem Vorgehen Sie besser fahren.

Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen?

Wenn ich früher in Rente gehe, wie kann ich die Rentenabschläge ausgleichen?

Die Deutsche Rentenversicherung bietet die Möglichkeit, Rentenabschläge mit freiwilligen Beiträgen auszugleichen. Einzahlungen sind ab 50 und bis zur individuellen Regelaltersgrenze möglich, und das mit bis zu 12 Beiträgen pro Jahr.

Möglichkeiten bei der gesetzlichen Rentenversicherung

Mit freiwilligen Beiträgen kaufen Sie sich Entgeltpunkte, die wegen der Frührente fehlen. Welcher Gesamtbetrag dafür notwendig ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • wie hoch die eigene reguläre Rente sein wird
  • um wie viele Monate die Rente vorbezogen wird (pro Monat 0,3 Prozent)
  • wie hoch der aktuelle Rentenwert ist
  • wie hoch das aktuelle deutsche Durchschnittsgehalt ist und
  • wie hoch der Beitragssatz zur Rentenversicherung ist. 

Wer genau wissen möchte, wie hoch die Ausgleichszahlung für seine persönliche Situation ist und ob sich diese für ihn lohnt, sollte sich individuell bei der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen.

Ändern sich die Pläne und man geht später als geplant in Rente, zahlt die Deutsche Rentenversicherung die Ausgleichszahlungen nicht zurück. Stattdessen tragen die freiwilligen Beiträge dazu bei, dass die Rente erhöht wird.

Möglichkeiten bei anderen Formen der Altersvorsorge

Auch bei anderen Vorsorgeformen kann der Anspruch auf die Rente, und damit auch die Frührente, mit freiwilligen Beiträgen erhöht werden:

  • Bei der betrieblichen Altersversorgung und berufsständischen Versorgungswerken erhöhen zusätzliche Beiträge den Rentenanspruch, doch es gibt Höchstgrenzen. 
  • In die Riesterrente sind Beiträge in Höhe von 4 Prozent des Jahresbruttoeinkommens einzuzahlen, maximal aber 2.100 Euro pro Jahr. Für darüber hinaus geleistete Beiträge gibt es keine staatliche Förderung. 
  • In die Basisrente (Rüruprente) können Ledige bis zu 27.565 Euro pro Jahr einzahlen und Ehepaare bis zu 55.130 Euro (Werte für 2024). Bis zu dieser Höhe können die Beiträge vollumfänglich von der Steuer abgesetzt werden.

Video: "Früher in Rente gehen – kann ich mir das leisten?"

Welche Rentenlücken entstehen, wenn ich früher in Rente gehe – und wie kann ich diese schließen?

Wer vorzeitig in den Ruhestand gehen, sich finanziell aber nicht einschränken möchte, muss zwei Rentenlücken schließen: Die wegfallenden Gehälter und die lebenslange Kürzung der Renten.

Lücke 1: Wegfallende Jahresgehälter bis zur Regelaltersgrenze

Es fehlen die Erwerbseinkünfte der Jahre, die man nicht mehr arbeitet. Das wird teuer. Wenn Sie Ihren Ruhestand um ein Jahr vorziehen, entsprechen die Kosten etwa zwei Dritteln des Jahresgehalts. Es fällt ein Jahresgehalt weg, bereinigt um die niedrigeren Einkommenssteuern und Beiträge an die Rentenversicherungen.

Wenn Sie früher in Rente gehen: Weniger Entgeltpunkte = weniger Rente

Hinzu kommt, dass in den wegfallenden Erwerbsjahren keine Entgeltpunkte gesammelt werden, und die Rente fällt niedriger aus. Ein vereinfachtes Beispiel zeigt, wie viel das ausmacht. Angenommen, man hat ein Jahresgehalt in Höhe der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen Rentenversicherung. Für 2024 sind dies 90.600 Euro (im Westen). Geteilt durch das Durchschnittsentgelt von 45.358 Euro (vorläufiger Wert für 2024), ergibt dies 1,99 Entgeltpunkte. Dieser Wert schwankt von Jahr zu Jahr. Geht man fünf Jahre früher in Rente, fehlen rund 10 Entgeltpunkte. Ein Entgeltpunkt entspricht dem Rentenwert von 39,32 Euro (seit 1. Juli 2024). Im Rentenalter fehlen also allein wegen der fehlenden Entgeltpunkte 393 Euro pro Monat.

Lücke 2: Abschläge wegen Vorbezug = lebenslang gekürzte Renten

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Altersvorsorge-Check: Schließen Sie Ihre Rentenlücke

Möchten Sie mehr aus Ihrer Rente machen? Im kostenfreien Altersvorsorge-Check erfahren Sie, wie groß Ihre Rentenlücke sein wird und wie Sie diese schließen können.

Für jeden Monat, den man die Rente vor der Regelaltersgrenze seines Geburtenjahrgangs vorbezieht, wird diese um 0,3 Prozent gekürzt. Der maximale Rentenabschlag beträgt 14,4 Prozent. Der Abschlag wirkt sich auch auf spätere Rentenerhöhungen aus. Rentenerhöhungen sind prozentual und basieren bei einer gekürzten Rente auf einem niedrigeren Wert. 

Hinzu kommt noch die individuelle Rentenlücke, die jeder im Ruhestand aus dem Vermögen schließen muss: Die Differenz zwischen den Einkünften im Ruhestand und dem tatsächlichen Bedarf für den gewünschten Lebensstandard.

Wie kann ich früher in Rente gehen und meine Rentenlücken schließen?

Es gibt viele verschiedene Finanzquellen, um die Jahre der Frührente zu überbrücken und die Rentenlücken im Ruhestand zu schließen. Je mehr Zusatzeinkünfte Sie haben – wie Mieten oder Kapitalerträge –, desto weniger Vermögen brauchen Sie. Ein Teil des fehlenden Ruhestandskapitals lässt sich mit erwarteten Zahlungen kompensieren. Den Rest sparen Sie an.

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Checkliste für den Ruhestand

Die wichtigsten Aufgaben für die Planung Ihres Ruhestands kompakt zusammengefasst.

Wichtig ist eine solide Finanzplanung. Stellen Sie zusammen, wie viel Vermögen Sie haben, welche der folgenden Einmalzahlungen oder Einkommensströme Sie erwarten und zu welchem Zeitpunkt Sie damit rechnen können.

Diese Einmalzahlungen kommen infrage:

Diese Einkünfte kommen infrage:

  • Erwerbseinkünfte, z. B. Gehalt aus Teilzeitstelle, Mini- oder Midijob
  • Vorbezogene Renten, z. B. gesetzliche Rente, Betriebsrente, Riesterrente, Basisrente (Rüruprente), Privatrente
  • Mieterträge, z. B. aus Mietwohnungen oder Ferienhäusern 
  • Kapitalerträge, z. B. Dividenden oder Anleihencoupons
  • Geplante regelmäßige Verkäufe von Wertpapieren aus dem Depot
  • Substanzverbrauch
  • Etappenstrategie
  • Immobilienverrentung

Sparen für die Rente: So gleichen Sie Rentenlücken aus

Früher in Rente zu gehen ist teuer. Unterm Strich summieren sich Gehaltsausfälle und geringere Rentenleistungen binnen 25 oder 30 Jahren zu einem gewaltigen Mindereinkommen – eine halbe Million Euro ist keine Seltenheit. Diese Lücke müssen Frührentner aus Eigenmitteln ausgleichen, wenn sie im Alter den gewohnten Lebensstandard halten möchten. Drei Musterfälle zeigen, wie 30-, 40- und 50-Jährige gut ausgestattet mit 63 in den vorgezogenen Ruhestand gehen. Die Beispiele in der Tabelle zeigen, wie viel gespart werden muss, um bis 63 eine halbe Million Euro anzusparen.

30-jähriger Einsteiger

Ein junger Mann hat zum Diplom 50.000 Euro von seiner Patentante geschenkt bekommen. Dank der langen Ansparphase von 33 Jahren kann er in ein offensives ETF-Portfolio investieren. Das macht seine monatlichen Sparraten überschaubar. Bei einer Renditeannahme von 4 Prozent pro Jahr genügen ihm 392 Euro pro Monat, bei 6 Prozent wären es sogar nur 132 Euro.

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So budgetieren Sie Ihren Ruhestand

Reichen Ihre Einkünfte im Ruhestand, um den gewünschten Lebensstandard zu sichern? Ihr Budget zeigt es Ihnen.

40-jährige Managerin

Die Teamleiterin hat die ersten 15 Berufsjahre hinter sich. Ihre Ersparnisse von 100.000 Euro sind zwar ansehnlich, aber ihr fehlen noch 80 Prozent vom Zielbetrag. Ihr Gehalt erlaubt es, 600 Euro pro Monat zu sparen. Bei 4 Prozent Rendite wären es 567 Euro, bei 6 Prozent 204 Euro.

50-jähriger Leiter

Der Best Ager biegt auf die Zielgerade zur Frührente ein. Er kann zwar nur noch 13 Jahre sparen, hat aber eine gute Ausgangslage: Sein Gehalt ist spitze, das Eigenheim ist abgezahlt und er verfügt über eine Erbschaft von 200.000 Euro. Eine Sparrate von 1.358 Euro pro Monat – bei 2 Prozent Rendite – ist ihm zu hoch, die offensive Anlage zu 6 Prozent zu riskant. Er entscheidet sich für das Mischportfolio, die Sparrate von 821 Euro ist machbar.

Video: Das sollten Sie wissen, wenn Sie früher in Rente gehen wollen

Wie Sie dabei am besten vorgehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem:

  • wann Sie in den Ruhestand gehen möchten,
  • wie viel Jahre Sie noch bis zum geplanten Rentenbeginn Zeit haben, Vermögen anzusparen,
  • über wie viel Kapital Sie bereits verfügen oder fest einplanen können (zum Beispiel die Auszahlung einer Lebensversicherung),
  • welches Anlagerisiko Sie eingehen können, 
  • was ihre favorisierten Sparformen sind, und
  • in welcher Höhe monatliche Sparraten möglich sind.

Mehr zum Thema lesen Sie in unseren Fachartikeln:

Wann könnte ich in Frührente gehen?

Rentenlücke schließen

Die Rentenlücke im Alter wächst: Sorgen Sie jetzt vor!

Früher in Rente gehen: Was kostet das unterm Strich?

Das Beispiel in der ersten Tabelle zeigt, mit welchen Kosten man rechnen muss, wenn man ein, zwei oder vier Jahre vor der Regelaltersgrenze in den Ruhestand geht. Hört ein Mann mit 65 statt mit 67 auf, muss er unter dem Strich mit Kosten von mehr als 115.000 Euro rechnen (siehe Tabelle, mittlere Spalte). Es fallen zwei Jahresgehälter weg, dafür bezieht er zwei Jahre länger die vorgezogene Rente. Zusammen mit der Ersparnis von Steuern und Sozialabgaben kommt er auf ein Minus von 69.400 Euro. Dafür nimmt er die lebenslange Rentenkürzung in Kauf, die in diesem Fall einen Barwert von 45.700 Euro hat.

Zwei Jahre früher in Rente: Was kostet das?

In der zweiten Tabelle sehen Sie, wie viel liquide Mittel Sie benötigen, um zwei Jahre ohne Rente zu überbrücken. Die Beträge hängen vor allem davon ab, welchen monatlichen Einnahmeausfall Sie kompensieren müssen und zu welcher Rendite Sie Ihr Alterskapital anlegen. Benötigen Sie zum Beispiel zwei Jahre lang 2.000 Euro pro Monat, brauchen Sie 46.600 Euro, wenn dieses Kapital mit einer Rendite 3 Prozent pro Jahr anlegen. Bei einer Verzinsung von 5 Prozent pro Jahr sind es 45.600 Euro. Bei einer Entnahme von 5.000 Euro pro Monat beträgt Ihr Kapitalbedarf bei einer Rendite von 3 Prozent pro Jahr 116.400 Euro, bei einer Rendite von 7 Prozent pro Jahr hingegen nur 111.700 Euro. Rechnen Sie mit 7.000 Euro pro Monat, brauchen Sie bei einer Rendite von 3 bis 7 Prozent zwischen 162.900 Euro und 162.900 Euro.

Oft gelingt der vorzeitige Ausstieg darum nur, wenn man alles Wichtige früh in die Wege leitet. Diese Anregungen helfen dabei:

1. Richtig rechnen

Budgetieren Sie Ihre voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben sorgfältig und lassen Sie dabei nichts aus. Ihr Ruhestandsbudget zeigt Ihnen, wie groß Ihre voraussichtliche Rentenlücke ist. Diese Lücke müssen Sie aus Ihrem Vermögen schließen.

2. Rente aufschieben

Prüfen Sie die Option, die Frührente erst später zu beziehen. Grund ist, dass die gesetzliche Rente für jeden Monat, den Sie sie früher beziehen, um 0,3 Prozentpunkte gekürzt wird. Wer beispielsweise mit 64 in Frührente geht, bekommt dauerhaft also 10,8 Prozent weniger Rente. Hören Sie mit 64 auf zu arbeiten und überbrücken zwei Jahre aus Ihrem Vermögen, beziehen Sie die Rente erst ab 66 und sie wird nur um 3,6 Prozent gekürzt.

3. Alternativen abwägen

Informieren Sie sich über weitere Möglichkeiten, Ihre Einkünfte nach der Erwerbsaufgabe zu sichern. Das können Einmalzahlungen wie Abfindungen sein oder Auszahlungen von Lebensversicherungen. Möglich sind auch Rentenversicherungen, Leibrenten, die Riester-Rente, Mieten, Kapitalerträge oder eine Immobilienverrentung. Wägen Sie die Vor- und Nachteile dieser Einkommensquellen ab. Sonst laufen Sie Gefahr, unnötig viel Steuern zu zahlen. Lassen Sie sich von einem unabhängigen Experten helfen, wenn Sie Zweifel haben.

4. Sparplan erstellen

Berechnen Sie, wie viel Kapital Sie bis zum geplanten Ausstieg zusätzlich zu den anderen Finanzierungsquellen ansparen müssen, damit die Rechnung langfristig aufgeht. Überlegen Sie sich dabei, welchen Teil des Vermögens Sie Ihren Kindern vererben und wie viel Sie selbst aufbrauchen wollen. Erstellen Sie auf dieser Basis einen langfristigen Sparplan. Er zeigt, wie viel Sie monatlich zur Seite legen müssen. Je früher Sie beginnen, desto kleiner sind die Sparraten.

Tipp: Lassen Sie sich beim Vorsorgesparen nicht auf Experimente mit riskanten Geldanlagen ein. Für die meisten Anleger ist die Marktrendite ein vernünftiges Ziel. Eine marktgerechte Rendite bedeutet, langfristig in etwa gleich viel zu gewinnen und zu verlieren wie der Markt.

Wie bereite ich mich vor, um früher in Rente zu gehen?

Wenn Sie sich frühzeitig auf Ihren vorzeitigen Ruhestand vorbereiten, verbessern Sie Ihr Einkommen im Ruhestand und können eine Menge Steuern sparen.

Spätestens mit 50 sollten Sie herausfinden, wie viel Vermögen Sie bis zum Zeitpunkt Ihres geplanten vorzeitigen Renteneintritts benötigen. Lassen Sie die voraussichtlichen Renten berechnen, die Sie bei einem vorzeitigen Ruhestand erwarten können. Berechnen Sie, wie viel Geld Ihnen im Alter fehlt (siehe voriges Kapitel). Beginnen Sie umgehend, dieses Kapital anzusparen. Nutzen Sie dabei staatlich geförderte Vorsorgeformen wie das steuerbegünstigte Sparen mit ETFs. 

Definieren Sie den genauen Zeitpunkt, an dem Sie in den Ruhestand eintreten möchten. Bei einem vorzeitigen Ruhestand sollten Sie als erstes abklären, ab welchem Alter dieser finanziell machbar ist. Die meisten unterschätzen die Kosten eines vorzeitigen Ruhestands.

Nutzen Sie unsere übersichtliche Checkliste: Sie zeigt Ihnen, wann Sie welche Aufgabe angehen müssen. So vergessen Sie nichts Wesentliches und verpassen keine wichtigen Fristen.

Weitere Informationen

Am besten holen Sie sich professionelle Unterstützung von Expertinnen und Experten, die auf Ruhestandsplanungen und Vermögensaufbau spezialisiert sind. Ein Ruhestandsberater analysiert Ihre Situation und ermittelt Ihren Einkommensbedarf im Ruhestand. Sie erhalten Unterstützung bei allen wichtigen Entscheidungen, einen verlässlichen Finanzplan und Empfehlungen, mit welchen Geldanlagen Sie das benötigte Kapital am besten ansparen. Mehr über die Ruhestandsplanung erfahren Sie hier

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