Warum Gold als Geldanlage nur bedingt tauglich ist
Als Krisenwährung ist das Edelmetall noch immer gefragt. Auf lange Sicht lassen sich mit Gold aber keine attraktiven Renditen erzielen. Als Vermögensbestandteil sollte es – wenn überhaupt – nur eine Nebenrolle spielen.
Kommt es auf der Welt zu größeren politischen Verwerfungen, ist auf das Gold Verlass: Der Preis des Edelmetalls erfährt dann regelmäßig einen Schub. So kletterte der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold Anfang Dezember 2023 auf ein Rekordhoch von über 2.100 US-Dollar.
Hauptgrund war die Eskalation der Lage im Nahen Osten. In normalen Zeiten ist mit Gold aber nicht viel los. Der Preis schwankt mal mehr und mal weniger, doch tendenziell bewegt er sich nur sehr gemächlich nach oben.
Das bedeutet: Mit Gold haben Anleger Mühe, nur den Wertverlust durch Inflation auszugleichen, also real überhaupt Zuwächse zu erzielen. Seit Anfang der 80er Jahre hat sich der Goldpreis lediglich in etwa verdreifacht (siehe Grafik).
Das hört sich nach mehr an als es ist, denn die Inflation ist dabei nicht berücksichtigt. Zum Vergleich: Der US-Aktienindex S&P 500 hat sich im selben Zeitraum rund verzehnfacht. Hinzu kommen noch die Dividenden!
Gold bringt keine Zinsen
Der langfristig nur geringe Anstieg des Goldpreises hat viele Gründe. Der vielleicht wichtigste: Gold schüttet seinen Besitzern keine Zinsen aus. Sind die Zinsen niedrig, fällt das nicht so sehr ins Gewicht, da ja dann auch mit Anleihen als Alternative nicht viel zu holen ist. Bei hohen Zinsen, wie derzeit, verliert Gold im Verhältnis zu Anleihen aber an Attraktivität.
Ein weiterer Grund, warum beim Goldpreis die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Abgesehen von der Schmuckindustrie wird das Edelmetall von der Industrie eigentlich nicht gebraucht. Von den langen Schlangen, die sich immer mal wieder vor Goldhändlern bilden, sollten sich Anleger nicht täuschen lassen. Privatanleger beeinflussen den Goldpreis kaum. Der Preis wird von Profis gemacht, die das Edelmetall nicht physisch kaufen, sondern in Form von Futures und Optionen handeln.
Anleger, die eine attraktive Rendite für ihr Kapital suchen, sollten sich deshalb nach anderen Anlageklassen umsehen. Allen voran nach Aktien. Die schwanken zwar stark und rauschen hin und wieder auch mal kräftig nach unten. Über längere Zeiträume bieten Aktien aber gute Chancen auf deutliche Kurssteigerungen. Zudem schütten viele Aktien Dividenden aus.
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Wertzuwächse sind steuerfrei
Als kleiner Bestandteil des Vermögens indes kann Gold durchaus eine sinnvolle Rolle spielen. Denn das Edelmetall hat auch einige positive Seiten. Neben dem Gefühl der Sicherheit, das es in unsicheren Zeiten vermittelt, bietet es handfeste Steuervorteile: Während Zinseinnahmen sowie Dividenden und Kursgewinne auf Aktien pauschal mit rund 26,5 Prozent versteuert werden, sind Wertzuwächse auf physisches Gold steuerfrei, sofern es frühestens nach einem Jahr wieder verkauft wird. Physisches Gold in Form von Barren oder Münzen kann auch leicht einfach mitgenommen werden, wenn man zum Beispiel nach Ausbruch eines Krieges seinen Standort verlassen muss. Das geht mit Aktien und Anleihen nicht so einfach, mit Immobilien erst recht nicht.
Hohe Erwerbskosten
Das hat allerdings seinen Preis. Der Erwerb von physischem Gold ist teuer: Die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis ist relativ hoch. Denn für die Händler ist damit viel Arbeit verbunden. Sie müssen das angekaufte Gold auf Echtheit prüfen und größere Mengen für potenzielle Kunden vorhalten. Auch der Besitz ist mit Kosten verbunden: Zur Sicherheit sollte es in einem Bankschließfach aufbewahrt werden.
Weitere Informationen
Aus den genannten Gründen sollte der Goldanteil nur gering sein. Wie eine sinnvolle Vermögensaufteilung aussehen kann und welche Rolle dabei Aktien, Anleihen, Immobilien und gegebenenfalls Gold spielen können, erklären Ihnen gerne die Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums in einem kostenfreien und unverbindlichen Erstgespräch im VZ in Ihrer Nähe.
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