Geldanlagen

Nachhaltige Anlagen erzielen höhere Renditen: Stimmt das?

Banken empfehlen vermehrt nachhaltige Anlagen. Die Vor- und Nachteile sind jedoch nicht transparent. Der Faktencheck des VZ VermögensZentrums schafft Klarheit.

Alexander Sebestian
Anlageexperte
Publiziert am
20. März 2024

Immer mehr Anleger investieren in nachhaltige Finanzprodukte. Sie gehen davon aus, dass sie damit etwas Gutes tun. Auch Banken versuchen, ihren Kunden nachhaltige Anlagen schmackhaft zu machen – mit Argumenten, die auf den ersten Blick sehr überzeugend klingen.

VZ-Studie

7 Behauptungen zur nachhaltigen Geldanlage – ein Faktencheck

Für Anlegerinnen und Anleger ist es schwierig zu evaluieren, welche Behauptungen zum Thema der nachhaltigen Geldanlage richtig oder falsch sind.

Viele solcher Anlageprodukte lassen sich nicht ohne Weiteres einordnen. Anleger fragen sich deshalb zu Recht, wo die Vor- und Nachteile liegen und welche Behauptungen zutreffen. Das VZ VermögensZentrum hat deshalb einen ausführlichen Faktencheck gemacht. Drei der Erkenntnisse sind hier aufgeführt:

Klimaschutz

"Nachhaltige Anlagen leisten einen positiven Beitrag zum Klima."

Diese Behauptung klingt gut – sie ist aber in den meisten Fällen falsch oder lässt sich zumindest nicht klar beweisen. Zudem hat die Umwelt bei Nachhaltigkeitsratings die geringste Bedeutung. Deutlich mehr ins Gewicht fallen die Bereiche Gesellschaft und Unternehmensführung.

Rendite

"Nachhaltige Anlagen erzielen eine mindestens gleich hohe Rendite wie klassische Produkte." 

Diese Behauptung ist falsch, denn die Rendite kann besser, gleich oder auch schlechter ausfallen. Das macht sich vor allem bei nachhaltigen Themen-Indizes bemerkbar, die sich oft großer Beliebtheit erfreuen. Hier sind die Rendite-Abweichungen zu klassischen Indizes wie dem MSCI World zum Teil enorm (siehe Grafik).

Gebühren

"Nachhaltige Fonds sind viel teurer als klassische Anlagen." 

So pauschal stimmt auch diese Behauptung nicht, denn es kommt auf das Produkt und den Anbieter an. Nachhaltige Fonds können sogar günstiger sein als klassische. Details zu allen Aussagen, die im Faktencheck untersucht wurden, finden Sie in der neuen Studie (Box oben).

Tipp: Wenn Ihre Bank Ihr Geld in Nachhaltigkeitsfonds oder andere nachhaltige Finanzprodukte investieren will, sollten Sie genau hinschauen. Klären Sie ab, ob Interessenkonflikte eine Rolle spielen könnten – zum Beispiel, weil die Bank höhere Gebühren für solche Anlagen einstreicht. Vergleichen Sie deshalb, ob die Gebühren oder sonstigen Kosten für Ihre Geldanlage durch eine solche Umschichtung Ihrer Wertpapiere steigen. Prüfen Sie, ob sich auch die Zusammensetzung des Portfolios ändert – etwa wegen risikoreicher Zertifikate zu nachhaltigen Themen. 

Einige Banken scheinen das Interesse an nachhaltigen Anlagen zu nutzen, um teure, aktiv gemanagte Produkte neu zu verpacken. Wenn Ihre Bank vor allem eigene Produkte empfiehlt oder nur noch nachhaltige Anlagen anbietet, sollten Sie hellhörig werden. Gehen Sie daher auf Nummer sicher: Lassen Sie von unabhängiger Seite überprüfen, wie Ihr Depot in Bezug auf die Nachhaltigkeit abschneidet. Daraus lässt sich ableiten, ob Anpassungen sinnvoll sind.

Sie wollen mehr aus Ihrem Geld machen? Lassen Sie sich im VZ VermögensZentrum beraten. Das Erstgespräch ist unverbindlich und kostenfrei.

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