Entscheiden Sie selbst, wann Sie aufhören, zu arbeiten
Mit der richtigen Strategie wählen Sie den Zeitpunkt Ihres Renteneintritts selbst. Auf Ihren gewohnten Lebensstandard müssen Sie dann nicht verzichten. Entscheidend ist ein vernünftiger Plan, der von realistischen Annahmen ausgeht.
Bei der Rente mit 67 wird es wohl nicht bleiben. Werden die Menschen bald bis 70 arbeiten müssen? Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Stimmen jedenfalls lauter, die das Renteneintrittsalter in Deutschland weiter erhöhen wollen. Das käme faktisch einer weiteren Rentenkürzung gleich. Denn auch dann wird es zwar weiter möglich sein, früher in Rente zu gehen – allerdings nur zu höheren Kosten.
Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen?
Dennoch: Lassen Sie sich von der Politik nicht vorschreiben, wann Sie Ihren verdienten Ruhestand antreten. Wenn Sie rechtzeitig und richtig planen, vergrößern Sie Ihre Chance deutlich, den Zeitpunkt selbst bestimmen zu können, wann Sie aufhören, zu arbeiten.
Gehen Sie systematisch vor. Arbeiten Sie einen detaillierten und realistischen Ruhestandsplan aus. In der Grafik (unten) sieht das ziemlich kompliziert aus. Im Grunde ist es aber ganz einfach. Denken Sie in zwei Phasen: Phase 1 ist der Zeitraum von heute bis zu Ihrem Rentenbeginn. Es ist die Sparphase. In dieser Zeit müssen Sie so viel Vermögen wie möglich aufbauen, damit Sie Ihren Lebensstandard im Alter halten können. Daraufhin folgt Phase 2, die Entnahmephase. Doch beschäftigen wir uns zunächst mit der Sparphase.
Gut vorbereitet in den Ruhestand: Schritt für Schritt zum Ziel
Definieren Sie Ihre Wunschrente
Legen Sie zunächst fest, wann Sie in Rente gehen möchten und definieren Sie Ihre Wunschrente. Das ist der monatliche Betrag, den Sie im Ruhestand benötigen. Berücksichtigen Sie dabei die Inflation. Kalkulieren Sie mindestens mit einer jährlichen Preissteigerung von 2 Prozent. Sonst geht Ihnen das Geld früher als erwartet aus. Ermitteln Sie dann, mit welchen Einkünften Sie im Alter rechnen können. Die Differenz ist Ihre Rentenlücke. Diese müssen Sie füllen.
Berechen Sie Ihr Vermögen im Ruhestand
Die Rentenlücke füllen Sie mit den Erträgen aus Ihrem Vermögen. Rechnen Sie aus, wie hoch dieses Vermögen sein muss, um die Rentenlücke dauerhaft zu schließen. Ermitteln Sie nun, wie hoch Ihr Vermögen aus heutiger Sicht voraussichtlich sein wird. Beziehen Sie dabei Zuflüsse ein, mit denen Sie noch fest rechnen können. Das ist zum Beispiel eine Abfindung oder die Auszahlung einer Lebensversicherung.
Wie viel Vermögen müssen Sie noch aufbauen?
Jetzt wissen Sie also, wie viel Vermögen Sie im Alter brauchen werden, um Ihren Lebensstandard zu halten. Und Sie wissen auch, mit welcher Summe Sie aus heutiger Sicht tatsächlich rechnen können. Ergibt sich eine Lücke? Wie groß ist diese? Damit wissen Sie auch, wie viel Vermögen Sie noch aufbauen müssen.
Sparen Sie fehlendes Vermögen an
Beginnen Sie, das Geld anzusparen. Je früher Sie damit anfangen, desto weniger müssen Sie jeden Monat auf die Seite legen. Denn je länger die Spardauer, umso mehr macht sich der Zinseszinseffekt bemerkbar. Auch die Rendite hat einen Einfluss auf die Spardauer. Je höher die Rendite ist, desto weniger müssen Sie monatlich sparen. Je länger Sie Zeit haben, umso höher kann der Aktienanteil Ihrer Anlagen sein. Aktien schwanken zwar stark im Kurs, auf lange Sicht sind die Chancen, damit überdurchschnittliche Renditen zu erzielen, aber besonders hoch. Mit dem Eintritt in den Ruhestand beginnt die Entnahmephase. Machen Sie zu diesem Zeitpunkt einen Kassensturz: Reicht Ihr Vermögen aus, um Ihre Rentenlücke zu füllen? Dann haben Sie Ihr Ziel erreicht. Falls es noch nicht reicht, greifen Sie zu einem Trick: zur Etappenstrategie.
So funktioniert die Etappenstrategie
So funktioniert die Etappenstrategie
Die Etappenstrategie dient dazu, die bei Eintritt in den Ruhestand noch bestehende Rentenlücke zu füllen. Ein Teil des Einkommensbedarfs wird nicht aus den Erträgen Ihres Vermögens gedeckt, sondern aus dem Vermögen selbst. Trotzdem schmilzt Ihr Vermögen nicht dahin.
Wie das funktioniert?
Jeweils in Zehn-Jahres-Etappen wird ein Teil des Vermögens gezielt verbraucht, während der andere Teil wachstumsorientiert angelegt wird. Die Erträge aus dem Wachstumsteil reichen idealerweise aus, um den Verbrauch der nächsten Etappe zu finanzieren.
Verbrauchsteil: Das Einkommen entnehmen Sie bei der Etappenstrategie regelmäßig aus dem Verbrauchsteil. Diesen legen Sie sicherheitsorientiert an,um größere Schwankungen zu minimieren. So erwirtschaften Sie Ihre persönliche Zusatzrente.
Wachstumsteil: Der Wachstumsteil kann langfristig angelegt werden und hat damit eine höhere Renditeerwartung. Sind beide Kapitalteile gleich groß, müsste der Wachstumsteil jährlich 7,2 Prozent Rendite bringen, um sich in zehn Jahren zu verdoppeln und damit den Verbrauchsteil vollständig auszugleichen.
Beträgt der Verbrauchsteil ein Drittel des Gesamtkapitals, reichen gut 4 Prozent Rendite im Wachstumsteil, um den Verzehr zu kompensieren.
Die Inflation ist in dieser Berechnung noch nicht berücksichtigt.
Bei der Etappenstrategie kann Ihr Vermögen vollständig erhalten bleiben, obwohl Sie jeden Monat einen Teil davon verbrauchen. Sie ist überdies sehr flexibel: Entnahmen sind jederzeit möglich und können variieren. Das hat aber seine Grenzen: Häufige größere Entnahmen machen den Vermögenserhalt unmöglich.
Weitere Informationen
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