Geldanlagen

Vermeiden Sie diese Fehler beim Aktienkauf

Anleger können bei der Investition in Aktien viel falsch machen. Dabei ist es so einfach, die gängigsten Fehler bei der Aktienanlage zu vermeiden.

Carina Freibott

Finanz- und Nachlassexpertin
Publiziert am
22. März 2023

1. Keine Anlagestrategie

Problem: Viele Anleger treffen ihre Anlageentscheidungen ohne eine übergeordnete Strategie. Sie kaufen und verkaufen aus unterschiedlichen Gründen irgendwelche Wertpapiere. Ihr Vermögen ist zu einem bestimmten Zeitpunkt fast ausschließlich in Aktien investiert, zu einem anderen Zeitpunkt halten Sie einen hohen Anteil an Gold oder Liquidität. Die Umschichtungen erfolgen meist planlos aufgrund von vermeintlich "heißen Tipps" oder vagen Vermutungen über künftige Chancen und Risiken.

Merkblatt

So finden Sie die richtige Anlagestrategie

Die individuelle Anlagestrategie ist entscheidend für den Anlageerfolg. Das Merkblatt zeigt, wie Sie diese definieren.

Nicht zu unterschätzen ist aber auch die emotionale Fähigkeit des Anlegers, mit Risiken umzugehen. Wer bereits bei einem geringen Kursverlust seine Anlagen verkaufen möchte, kann offensichtlich emotional nicht gut mit Verlusten umgehen. Er hat eine niedrige Risikobereitschaft.

Diesen Anlegern fehlt eine nachvollziehbare und auf ihre persönliche und finanzielle Situation abgestimmte Anlagestrategie. Eine Anlagestrategie hält fest, wie das Vermögen in die verschiedenen Anlageklassen wie Aktien und Obligationen aufgeteilt werden soll. Sie berücksichtigt die objektive und die subjektive Fähigkeit des Anlegers, mit Risiken umzugehen.

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Lösung: Die Einkommens- und Vermögenssituation des Anlegers bestimmt, wie viele Risiken er aus finanziellen Überlegungen eingehen darf. Benötigt er beispielsweise innerhalb kurzer Zeit einen großen Teil seines Vermögens für eine Anschaffung, darf er nicht oder höchstens sehr beschränkt in Wertpapiere wie Aktien investieren, deren Kurse stark schwanken. Diese objektiven Kriterien werden als Risikotragfähigkeit bezeichnet.

Die Anlagestrategie wird in der Regel mit einem Fragebogen hergeleitet, der sowohl Fragen zur Risikotragfähigkeit als auch zur Risikobereitschaft enthält. Wer seine Anlagestrategie vor der Erstinvestition kennt und sich daran hält, kann sich in schwierigen Phasen darauf zurückbesinnen und im Idealfall unüberlegte und vorschnelle Reaktionen vermeiden.

2. Zu viele Käufe und Verkäufe

Problem: "Hin und Her, macht die Taschen leer" – ein häufig zitiertes Sprichwort, das die Anleger darauf hinweist, dass Transaktionsgebühren die Rendite signifikant schmälern können.

Beim Versuch, durch möglichst häufiges Handeln die Kauf- und Verkaufskurse der Aktien möglichst gewinnbringend auszunutzen, tappen viele Anleger in die Falle des Aktionismus: Sie reagieren auf die kleinsten Kursschwankungen und sind sich der anfallenden Kosten oft nicht bewusst. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Wahl einer Depotbank mit attraktiven Konditionen.

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Lösung: Viele Anleger investieren kurzfristig. Sie möchten schnell einen Erfolg sehen und kurzfristig Gewinne einfahren. Wer langfristig am Aktienmarkt Erfolg haben will, sollte seiner Anlagestrategie treu bleiben und nicht auf jede Kursänderung reagieren.

3. Zu geringe Diversifikation

Problem: Anleger investieren häufig in jene Wertpapiere, zu denen sie eine Beziehung haben oder über die in den Medien oft berichtet wird. Das sind oft deutsche Aktien und aus einigen wenigen Branchen. 

Eine Investition in diese Wertpapiere verspricht auf den ersten Blick zwar Sicherheit, das Klumpenrisiko steigt aber erheblich. Wegen der geringen Diversifikation hat die Korrektur eines einzelnen Titels bereits einen hohen Einfluss auf das Gesamtvermögen. 

Lösung: Sinnvoll ist eine Aufteilung des Vermögens über verschiedene Regionen, Sektoren und Anlageansätze. Beim Einbruch einer bestimmten Branche machen andere nicht-verwandte Branchen den Verlust unter Umständen wieder wett.

Merkblatt

Mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen

Ein ETF-Sparplan ist ideal, um regelmäßig Geld auf die Seite zu legen. Das Merkblatt erläutert alles Wichtige zu ETF-Sparplänen.

Bei Einzeltiteln ist eine breite Streuung erst ab einer gewissen Summe umsetzbar. Eine Möglichkeit zur breiten Abstützung mit weniger Vermögen bieten aktive und passive Fonds, wobei passive Fonds wie ETFs für Privatanleger in der Regel besser geeignet sind. Sie sind günstiger und Anleger partizipieren damit am Marktdurchschnitt. Bei aktiven Fonds ist es für Privatanleger oft schwierig, die wenigen erfolgversprechenden Produkte aus dem großen Angebot herauszupicken.

Ein breit diversifiziertes Portfolio führt zur Streuung des Risikos und macht das Portfolio weniger schwankungsanfällig. Anleger optimieren damit das Verhältnis von Risiko und Rendite.

4. Selbstüberschätzung

Problem: Viele Anleger glauben von sich, schneller und besser informiert zu sein als der Markt. Meist sind kurstreibende Informationen aber bereits im Aktienkurs eingepreist. Eine Kursbewegung erfolgt dann nur, wenn die Erwartungen übertroffen oder verfehlt werden. Ein Privatanleger hat selten einen Vorsprung gegenüber den anderen Marktteilnehmern.

Lösung: Anleger fahren in der Regel besser damit, wenn sie nicht kurzfristig auf Nachrichten reagieren. Sinnvoller ist es, sich eingehend mit den Unternehmen zu beschäftigen, in die man investiert ist. Gibt es Anzeichen für eine fundamentale, nachhaltige Verschlechterung der Geschäftsaussichten, kann ein Verkauf sinnvoll sein. Das ist aber normalerweise noch nicht der Fall, wenn Quartalszahlen geringfügig schlechter ausfallen als erwartet.

5. Der Blick zurück

Problem: Der Kaufpreis einer Aktie ist für viele Anleger das Maß aller Dinge. Sämtliche Kursstände werden mit diesem Kaufpreis verglichen. Er dient als eine Art Anker. Verliert eine Aktie an Wert und rutscht unter den Kaufpreis, warten viele Anleger ab und harren aus, bis hoffentlich zumindest der Anfangskurs wieder erreicht ist. Sie möchten auf keinen Fall einen Verlust realisieren. Die Gefahr, dass sich der Verlust mehr und mehr ausweitet, ist dann hoch.

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Die Annahme, dass man alles in Bezug zum Kaufpreis bewertet, ist wenig sinnvoll. Der Fehler dabei ist: Der Kaufpreis spielt für die künftige Entwicklung einer Anlage keine Rolle. Was zählt, sind die Erwartungen an das Potenzial der Aktie und ob die Erwartungen erreicht oder übertroffen werden können.

Lösung: Auch hier ist es deshalb empfehlenswert, für die Prognose der weiteren Entwicklung auf die Erwartungen und das Potenzial der Unternehmen zu achten. Dazu sollte man die fundamentale Verfassung des Unternehmens prüfen. 

Weitere Informationen

Wie Sie Fehler bei der Geldanlage vermeiden, finden Sie im kostenfreien Merkblatt "Behavioral Finance: Geldanlage besser mit Regeln als mit Emotionen", das Sie hier bestellen können.

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