Private Altersvorsorge

Einfach besser vorsorgen: Damit Sie Risiken stets im Griff haben

Für Familien und Berufstätige ist es wichtig, sich umfassend gegen Risiken und unvorhergesehene Ereignisse zu wappnen. Die 4-Topf-Strategie ist ein Vorsorgekonzept, das die eigenen Finanzen heute und in Zukunft optimal absichert. Gleichzeitig strukturieren Sie Ihr Vermögen effizient und sorgen zugleich renditeträchtig für das Alter vor.

Michael Müller
Finanzexperte
Aktualisiert am
30. November 2023

Um Einkommen und Vermögen robust aufzustellen, benötigt man 4 Töpfe, die schrittweise befüllt werden.

Merkblatt

Die 4-Topf-Strategie

Im Laufe des Berufslebens sollten Sie umfassend abgesichert sein. Das Merkblatt zeigt, wann welche Maßnahme sinnvoll ist.

Topf 1: Liquidität aufbauen

Als Erstes bauen Sie eine Liquiditätsreserve auf, die Sie dauerhaft auf die Seite legen. Die flexible Reserve schafft Spielraum, wenn es mal eng wird. Drei bis sechs Monatsgehälter reichen in der Regel, um für Notfälle gewappnet zu sein, zum Beispiel für teure Reparaturen oder einen unverhofften Verdienstausfall. Legen Sie dieses Geld am besten auf dem Tagesgeldkonto an.

Topf 2: Einkünfte absichern

Sobald Sie Ihre Liquiditätsreserve aufgebaut haben, sollten Sie für eine Risikoabsicherung sorgen. Mit wenigen Versicherungen schützen Sie sich gezielt vor den finanziellen Folgen von Krankheit, Berufs­unfähigkeit oder selbst verursachten Schäden. Sichern Sie nur existenzielle Risiken ab, wie Berufsunfähigkeits- und Haftungsrisiken. Ein solcher Fall kann den finanziellen Ruin bedeuten. Je nach finanzieller Situation ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll.

Topf 3: Ruhestand sichern

Im dritten Schritt kümmern Sie sich um Ihre Altersvorsorge. Meist reichen gesetzliche und betriebliche Renten nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Planen Sie deshalb mindestens zehn Prozent Ihres Gehalts und die Hälfte Ihrer Sonderzahlungen für die Altersvorsorge ein. Zahlen Sie das Geld regelmäßig in einen kostengünstigen ETF-Sparplan ein. 

Die Grafik zeigt, wieviel Kapital man mit einer monatlichen Sparrate von 500 Euro nach 10 bzw. 20 Jahren aufgebaut hat. Ein Beispiel: Wer mit 150.000 Euro startet und monatlich 500 Euro einzahlt, hat bei einer Rendite von 3,5 Prozent nach zehn Jahren 283.000 Euro; nach 20 Jahren sind es 471.000 Euro – mehr als dreimal so viel wie beim Start. 

Tipp: Zwar gibt es bei Wertpapieren keine garantierten Renditen. Mit einem ETF-Sparplan können Sie sich die Kursschwankungen an der Börse aber zunutze machen. 

Topf 4: Mehr Lebensqualität

Sind die Töpfe 1 bis 3 gefüllt, können Sie zusätzliche Mittel ansparen, um sich etwas Schönes zu leisten oder Rücklagen für Anschaffungen zu bilden. So kann ein neues Auto oder eine Sauna im Keller Ihre Lebensqualität erheblich verbessern. Auch zu diesem Zweck eignet sich ein ETF-Sparplan. Meiden Sie aber Sparprodukte mit teuren Gebühren oder Provisionen. 

Tipp: Vermögen strukturieren

Viele Deutsche halten riesige Barreserven auf Bank­konten. Dieses Geld verliert laufend an Wert, wenn die Teuerung höher ist als der Zinsertrag. Zieht man davon noch die Abgeltungsteuer ab, schrumpfen die Ersparnisse bedenklich. Darum ist es wichtiger denn je, sein Geld sinnvoll zu strukturieren. Als sehr praktikabel hat sich dabei die 4-Topf-Strategie herausgestellt.

Lesen Sie regelmäßig, wie Sie effizient sparen, günstig anlegen und gut fürs Alter vorsorgen:

Exkurs: Berufsunfähigkeitsversicherung

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist in vielen Fällen sinnvoll: Fällt das Gehalt längerfristig weg – beispielsweise wegen Krankheit – springt sie ein und sichert den Lebensunterhalt. Vor dem Abschluss sollte man jedoch genau prüfen, welcher Anbieter die wichtigsten Kriterien erfüllt:

  • Zahlt die Versicherung, wenn eine Berufsunfähigkeit länger als ein halbes Jahr andauert ("Sechs-Monats-Prognose")?
  • Zahlt die Versicherung bereits ab einem Berufsunfähigkeitsgrad von 50 Prozent?
  • Für Planungssicherheit: Weichen der Zahlbeitrag und der höchstmögliche Beitrag nicht zu sehr voneinander ab?
  • Gibt es eine garantierte Rentensteigerung bzw. einen Inflationsausgleich von 2 bis 3 Prozent pro Jahr?
  • Sind die Leistungszusagen klar geregelt? Befristete Anerkenntnisse sollten keine Nachprüfung beinhalten.
  • Werden keine ärztlichen Untersuchungen und Heilmaßnahmen verlangt? 
  • Wird auf eine "Abstrakte Verweisung" verzichtet, also den Verweis, ähnliche Tätigkeiten auszuführen? 
  • Gibt es eine Nachversicherungsgarantie, also eine Rentenerhöhung ohne Gesundheitsprüfung?
  • Gilt der Versicherungsschutz weltweit? 
  • Besteht ein Rücktrittsrecht der Versicherung, z. B. bei nachgemeldeten Risiken?

Weitere Informationen

Sie möchten Ihre Absicherung auf robuste und sichere Füße stellen? Die Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums beraten Sie gern. Vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Gespräch im VZ in Ihrer Nähe.

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