Geldanlagen

Aktuelle Inflation in Deutschland: Was Sparer 2024 tun sollten

Die Inflation in Deutschland sinkt weiter: Im September betrug sie voraussichtlich 1,6 Prozent. Das gab das Statistische Bundesamt bekannt. Nach 1,9 Prozent im August liegt die Inflationsrate damit weiterhin unter der Zwei-Prozent-Marke. Mit welchen Maßnahmen können Sparer und Anleger dem Kaufkraftverlust ihres Vermögens entgegenwirken?

Michael Ausfelder
Marktstratege
Aktualisiert am
02. Oktober 2024

Die Inflation in Deutschland liegt zum ersten Mal seit über drei Jahren unter der Zwei-Prozent-Marke. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts betrug sie im September 2024 1,6 Prozent und im August 2024 1,9 Prozent. Damit liegt sie unter den von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten zwei Prozent.

Inflationsrate in Deutschland sinkt 

In der ersten Jahreshälfte schwankte die Inflation in Deutschland zwischen 2,2 und 2,9 Prozent. Im Juli 2024 hatte die Inflation bei 2,3 Prozent und im Juni 2024 bei 2,2 Prozent gelegen. Im Mai betrug sie 2,4 Prozent und im April sowie im März 2,2 Prozent. Im Februar 2024 waren die Verbraucherpreise inklusive Energie und Nahrungsmitteln um 2,5 Prozent gestiegen. Im Januar hatte der Anstieg 2,9 Prozent betragen. 

Merkblatt

Inflation: So schützen Sie Ihr Vermögen

Ist die Inflationsrate höher als der Zins, können Sparer und Anleger nur schwer Vermögen aufbauen.

2023 waren die Werte wesentlich höher – und damit so hoch wie schon lange nicht mehr (siehe Grafik unten). Im Jahresdurchschnitt betrug die Inflation in Deutschland 2023 5,9 Prozent. Am höchsten war sie zu Jahresbeginn. Im Januar und Februar 2023 lag die Inflation bei jeweils 8,7 Prozent, im März bei 7,4 Prozent und im April bei 7,2 Prozent. 

Von Mai bis August lag sie knapp über sechs Prozent und im September bei 4,5 Prozent. Im letzten Quartal bewegte sie sich über drei Prozent (Oktober 3,8 Prozent, November 3,2 Prozent, Dezember 3,7 Prozent). 

Wegen der Inflation sinkt die Kaufkraft des Ersparten

Nicht nur für Verbraucher, auch für Sparer und Anleger sind steigende Preise ärgerlich. Denn ihr Kapital verliert dadurch an Wert. Die Zinsen für Tages- oder Festgeld sind zwar auch gestiegen, sind aber nicht in jedem Fall höher als die Inflationsrate. 

Wer beispielsweise 100.000 Euro für zwei Prozent Zins pro Jahr auf dem Tagesgeldkonto deponiert, der erleidet bei einer Inflationsrate von sechs Prozent einen Verlust an Kaufkraft in Höhe von 4.000 Euro pro Jahr; das bedeutet, dass das Vermögen real schrumpft. Bei einer Inflationsrate von vier Prozent ist der Verlust immer noch 2.000 Euro – und zwar Jahr für Jahr. 

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Doch selbst bei einer Inflation von zwei Prozent machen Sparer real Verluste. Ein Blick auf die Grafik verdeutlicht das: Bei zwei Prozent Inflation schmilzt die Kaufkraft von 50.000 Euro, die zinslos angelegt werden, in 10 Jahren auf 40.900 Euro. Nach 20 Jahren sind es nur noch 33.400 Euro und nach 30 Jahren sogar nur noch 27.300 Euro.

Das bedeutet: Geld, das auf einem Giro- oder Sparkonto liegt, verliert faktisch an Wert. Als Notgroschen und für einen begrenzten Zeitraum (etwa weil eine Anschaffung geplant ist) haben diese Konten noch ihre Berechtigung. Für die langfristige Kapitalanlage sind sie aber denkbar ungeeignet. Wenn Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, dann haben Sie unmittelbaren Handlungsbedarf. Denn an jedem Tag, den Sie untätig bleiben, verschenken Sie bares Geld.

Geld vor Inflation schützen: Ohne Aktien oder ETFs geht es nicht

Was also ist zu tun? Der Teil Ihres Vermögens, den Sie nicht kurz- und mittelfristig für absehbare Ausgaben benötigen, sollte angelegt werden. Dabei kommen Sie um Sachwerte wie Aktien nicht herum. Aktien bieten Schutz vor Inflation, weil die Unternehmen bei steigenden Preisen ihre Produkte in der Regel auch teurer anbieten können. 

Hinzu kommt für Anleger bei Aktien die Chance auf attraktive Renditen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich mit Aktien unter allen Anlageklassen, die Privatanlegern zur Verfügung stehen, langfristig die höchsten Erträge erzielen lassen. Es sind aber auch Verluste möglich. Am Aktienmarkt können Sie direkt durch den Kauf von Aktien investieren. Sie können aber auch indirekt über Fonds und ETFs einsteigen. Für Anleger mit wenig Börsenerfahrung ist das meist der sinnvollere Weg.

Video: "Schützen Sie Ihr Vermögen vor der Inflation"

Das hat natürlich seinen Preis: Ein Engagement am Aktienmarkt ist immer auch mit Schwankungs- und Verlustrisiken verbunden. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich für die Anlage am Kapitalmarkt an einen vertrauenswürdigen Partner wenden, der eine individuelle Lösung findet, die zu Ihnen passt und mit der Sie weiter ruhig schlafen können. 

Weitere Informationen

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