Geldanlagen

Aktien und ETFs: Den besten Einstiegszeitpunkt finden

In der Hoffnung später zu günstigeren Kursen kaufen zu können, zögern viele Anleger den Einstieg an der Börse immer weiter hinaus. Das stellt sich meist als Fehler heraus. Um das Risiko eines falschen Einstiegszeitpunkts zu verringern, empfiehlt sich vor allem bei den Aktien ein gestaffelter Einstieg.

Alexander Sebestian
Finanzexperte
Publiziert am
08. September 2023

Die meisten Privatanleger wissen, dass Aktienanlagen langfristig besser rentieren als Geld auf dem Sparkonto oder Anleihen, und dass die Kurse nach einer Kurskorrektur irgendwann wieder steigen. Trotzdem machen viele immer wieder dieselben Fehler: Sie verkaufen bei sinkenden Kursen und steigen erst wieder ein, wenn die Kurse bereits einen großen Teil der erzielten Verluste wieder wettgemacht haben. Bei sinkenden Kursen lassen sie sich zu stark von Verlustängsten, bei steigenden Kursen zu stark von Gier leiten.

Egal, ob die Kurse gerade hoch oder niedrig sind: Vielen Neulingen unter den Anlegern fällt es schwer, sich zum Einstieg an der Börse durchzuringen. Bei hohen Kursen hoffen sie auf einen Rücksetzer, bei niedrigen Kursen fürchten sie, dass es noch weiter runter geht und wollen den Tiefpunkt abwarten.

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Time schlägt Timing

Doch die Erfahrung lehrt: An der Börse lohnt es sich nicht, auf einen vermeintlich günstigen Einstiegszeitpunkt zu warten. Geldanlagen setzen eine langfristige Perspektive voraus. Es kommt darauf an, möglichst frühzeitig dabei zu sein. Der Versuch, den Markt durch ein gutes Timing zu schlagen, gelingt nur in Ausnahmefällen und meist per Zufall. Deshalb ist der beste Zeitpunkt einzusteigen immer genau jetzt. 

Wenn Sie den Einstieg am Aktienmarkt immer wieder hinauszögern, entgehen Ihnen auf lange Sicht hohe Renditechancen. Das hat Konsequenzen für Ihre Altersvorsorge. Es führt dazu, dass Sie nicht so viel Vermögen aufbauen, wie möglich gewesen wäre und deshalb vielleicht länger arbeiten müssen als gewünscht.

Auf dem Konto verliert Ihr Geld an wert

Machen Sie sich bewusst: Aufgrund der Inflation verliert Ihr Geld auf dem Konto auf Dauer nur an Wert. Zumindest für einen Teil Ihres Vermögens gibt es deshalb keine vernünftige Alternative zu Aktien, ETFs oder Fonds.

Zwar kommt es an den Aktienmärkten auch immer wieder zu Rückschlägen, doch langfristig tendieren die Kurse an der Börse nach oben (siehe Grafik).

Beispiel: Wer zwischen 1990 und 2013 in den weltweiten Aktienindex MSCI World investiert hätte und nach zehn Jahren wieder verkauft hätte, hätte nur in zwei von 24 Zehnjahreszeiträumen einen (sehr geringen) Verlust erzielt, in den anderen 22 Zehnjahreszeiträumen einen (meist hohen) Gewinn. Über noch längere Zeiträume war die Verlustwahrscheinlichkeit noch geringer.

Professionelle Anleger nutzen Phasen niedriger Kurse, um ihre Aktienbestände aufzustocken. Selbstverständlich können auch sie die künftige Entwicklung nicht absolut sicher voraussagen. Aber sie folgen bei ihren Investitionen strategischen und taktischen Überlegungen.

Bei Aktien steigt man am besten gestaffelt ein

Um das Risiko eines ungünstigen Einstiegzeitpunkts zu verringern, empfiehlt sich vor allem bei Aktien ein gestaffelter Einstieg. Denkbar ist ein Einstieg in mindestens drei bis vier gleich großen Aktienpaketen im Abstand von je drei Monaten.

Diese Einstiegszeitpunkte lassen sich zusätzlich um den Aspekt der Kursschwankungen erweitern: Sinkt der gewünschte Titel innerhalb der drei Monate um 10 Prozent, kauft man unabhängig vom Zeitpunkt ein weiteres Aktienpaket hinzu. Ein solches systematisches Vorgehen schaltet Emotionen wie Angst und Gier weitgehend aus.

Tipp: Investieren Sie nur Geld an der Börse, das Sie längere Zeit nicht brauchen. Behalten Sie eine eiserne Reserve von drei bis sechs Monatsgehältern auf dem Konto. Leiten Sie Ihre Anlagestrategie sorgfältig her, damit sie zu Ihrer Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft passt. Halten Sie an dieser Strategie fest, auch wenn die Kurse zwischenzeitlich fallen.

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