Die Vorteile und Risiken von ETFs
Exchange-Traded Funds (ETFs) sind transparent, jederzeit handelbar, günstig und eignen sich für jeden Privatanleger – kein Wunder, dass die börsengehandelten Indexfonds in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen haben.

Andreas Limoser
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Beim Kauf und Verkauf eines ETFs an der Börse fallen wie bei Aktien bankübliche Gebühren an. Ausserdem besteht eine Handelsspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, in der Finanzwelt spread genannt. Im Unterschied zu klassischen Anlagefonds kennen ETFs aber keine Ausgabe- und/oder Rücknahmegebühren. Das ist eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz von ETFs im Rahmen der regelbasierten Vermögensverwaltung: Denn nur so halten sich die Kosten für häufige Umschichtungen in Grenzen.
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Günstige Gebühren
Die jährlich wiederkehrenden Verwaltungsgebühren liegen bei ETFs in der Regel deutlich niedriger als bei klassischen Investmentfonds. Das hat vor allem damit zu tun, dass das Fondsmanagement eines klassischen Fonds eine Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex erzielen will, wozu aufwändige Analysen notwendig sind. Das ETF-Management kann auf solche Analysen verzichten, da ein ETF lediglich den Vergleichsindex nachbilden soll.
Hohe Liquidität und Transparenz
ETFs können wie Aktien während der Handelszeiten der Börse gekauft und verkauft werden. Sie sind wie börsengehandelte Aktien sehr liquide Anlageinstrumente. Anders als bei herkömmlichen Investmentfonds sind die investierten Gelder Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen des Emittenten geführt wird. Die Einlagen sind so bei einem Konkurs der Fondsgesellschaft geschützt.
ETFs sind transparent. Viele ETF-Anbieter veröffentlichen auf ihrer Website täglich die Zusammenstellung ihres Portfolios. Klassische Fonds machen das oft nur halbjährlich, weil sie die Zusammensetzung ihres Portfolios geheim halten möchten.
Hohe Diversifikation zu niedrigen Kosten
ETFs ermöglichen eine breite Risikostreuung auch mit "kleineren" Vermögen, denn Anleger kaufen mit einem einzigen Titel einen ganzen Index.
Der Anleger muss beispielsweise nicht alle 40 Titel im deutschen Aktienmarktindex DAX einzeln kaufen, sondern kann mit einem ETF mit einer einzigen Transaktion Anteile an sämtlichen Titeln erwerben. Das führt zu deutlich niedrigeren Transaktionsgebühren.
Die Risiken von ETFs
Drei wichtige Risiken von ETFs sind das Marktrisiko, das Gegenparteirisiko und der Tracking Error.
1. Marktrisiko
ETFs sind per Definition gut diversifizierte Anlagen. Dem allgemeinen Marktrisiko können sich aber auch ETFs nicht entziehen. Sie folgen einem bestimmten Börsenindex möglichst nahe – sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsphasen.
Das Markt- oder Kursschwankungsrisiko unterscheidet sich je nach Index. ETFs auf einen Aktienindex haben beispielsweise ein höheres Marktrisiko als Anleihen-ETFs.
Zum Marktrisiko zählt auch das Währungsrisiko. Kauft ein Anleger in Deutschland ETFs auf einen US-Aktienindex, trägt er auch das entsprechende Wechselkursrisiko.
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2. Gegenparteienrisiko
ETFs können je nach Ausgestaltung ein beschränktes Gegenparteirisiko haben, beispielsweise im Falle von Wertpapierleihe oder bei synthetischer Replikation. Die Gegenparteirisiken von synthetischen ETFs sind aber gesetzlich begrenzt.
3. Tracking Error
Das Ziel eines ETFs ist es, den zugrundeliegenden Index möglichst genau abzubilden. Bestimmte Abweichungen zwischen ETFs und dem Index lassen sich dabei nicht verhindern. Dieses Abweichungsrisiko wird als Tracking Error bezeichnet. Ein Grund für den Tracking Error sind die Verwaltungsgebühren des ETFs, die zu einer Renditedifferenz führen.