Tobias Wenz
Funktion Finanzanalyst
Geldanlagen
Seit fast einem Monat steht die US-Bundesverwaltung still – und ein Ende ist nicht in Sicht. Demokraten und Republikaner liefern sich einen erbitterten Streit um Gesundheits-Subventionen. Doch wirtschaftlich bleibt der Schaden bislang überschaubar.
Tobias Wenz
Funktion Finanzanalyst
29. Oktober 2025
Beim US-Government-Shutdown sind die Fronten verhärtet: Seit 28 Tagen stehen große Teile der US-Verwaltung auf Bundesebene still. Das ist zugleich der zweitlängste Shutdown seit 1980 (siehe Grafik unten). Noch länger war der Shutdown vor rund sieben Jahren –dieser fiel in US-Präsident Donald Trumps erste Amtszeit.
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Der Grund für einen Shutdown liegt jeweils darin, dass sich die beiden Parteien nicht auf einen Staatshaushalt einigen können. Dieses Mal sind sich die Demokraten und die Republikaner auch nach vier Wochen noch nicht wirklich nähergekommen. Die Fronten sind verhärtet, aber beide Seiten können offenbar gut damit leben. Die Demokraten wissen, dass ihre Forderung – die Weiterführung von Subventionen im Gesundheitsbereich – in der Bevölkerung populär ist. Die Republikaner wiederum können mit dem Shutdown Personalkosten sparen.
Im Kern geht es um die Subventionierung von Krankenkassenprämien – und damit auch um Obamacare. Der Zugang zu diesen Subventionen wurde 2021 während der Pandemie durch die Demokraten deutlich ausgeweitet. Dies war nur temporär angedacht gewesen, allerdings sind sie seither beibehalten worden. Selbst relativ gut Verdienende können nun Subventionen beantragen.
Der Shutdown betrifft rund 1,4 Millionen Bundesangestellte. Sie müssen unbezahlten Urlaub machen, zudem haben 4.000 von ihnen die Kündigung erhalten. Diese Entlassungen sind zurzeit gerichtlich gestoppt. Die Regierung hat jedoch Berufung eingelegt. Wichtig ist, dass die Bundesstaaten nicht betroffen sind.
Die wirtschaftlichen Schäden hielten sich bei früheren Shutdowns in Grenzen. Ein Teil der verlorenen Wertschöpfung wurde nach der Wiedereröffnung der Amtsstellen jeweils aufgeholt. Das zeigt sich am Beispiel des Shutdowns von 2018: Dieser verringerte die Wirtschaftsleistung der USA um elf Milliarden Dollar, davon wurden acht Milliarden wieder aufgeholt. Der direkte Schaden belief sich somit lediglich auf drei Milliarden Dollar – das entspricht einem BIP-Anteil von 0,02 Prozent.
Ratingagenturen haben die Einstufungen für die USA und Frankreich gesenkt. Scope hat die Bonität der USA von AA auf AA- heruntergestuft. Scope weist auf die Schwächung von Standards bei der Regierungsführung in den USA hin. Moody’s hat für Frankreich zwar das Rating stabil bei Aa3 gehalten, jedoch den Ausblick von "stabil" auf "negativ" reduziert. Als Gründe wurden politische Unsicherheiten und stockende Reformen, die das Wirtschaftswachstum gefährden könnten, angegeben.
Der Preis für eine Feinunze Gold hat in den vergangenen Tagen korrigiert. Seit dem Rekordhoch bei fast 4.400 Dollar sind die Notierungen zeitweise wieder unter 4.000 Dollar gefallen. Auch der Silberpreis hat seit den Höchstkursen rund zehn Prozent eingebüßt.
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