Geldanlagen

Starke US-Konjunktur dämpft Zinserwartungen

Überraschend positive Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einen Dämpfer verpasst. Denn in dieser Situation könnten zu schnelle Zinssenkungen die Inflation wieder anheizen.

Tobias Wenz
Finanzanalyst
Publiziert am
10. April 2024

Der boomende Arbeitsmarkt in den USA ist einer der Gründe, weshalb sich die US-Notenbank Fed bislang noch mit Zinssenkungen zurückhält. Auch die jüngsten Daten vom März haben die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen gedämpft. So ist die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft deutlich stärker gestiegen als prognostiziert. Im März wurden 303.000 neue Jobs geschaffen (vgl. Grafik). Befragte Experten hatten lediglich mit 214.000 gerechnet.

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Zusätzlich wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert – um insgesamt 22.000 Stellen. Angeführt wurde das Jobwachstum durch eine beschleunigte Einstellung im Gesundheitswesen, im Freizeit- und Gastgewerbe sowie im Baugewerbe. Die Arbeitslosenquote ist im März etwas gesunken. Sie fiel um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. 

Die Stundenlöhne sind ebenfalls angestiegen. Sie stiegen auf Jahressicht um 4,3 Prozent. Betrachtet man das Lohnwachstum auf Monatssicht, zeigt sich eine Beschleunigung der Lohninflation. Während der Corona-Zeit waren viele Niedriglohnstellen gestrichen worden. Das führte dazu, dass das durchschnittliche Lohnwachstum rapide anstieg. Seither ist die Arbeitslosenquote so niedrig, dass US-Arbeitgeber um Arbeitskräfte kämpfen und höhere Löhne bezahlen müssen.

Die Fed dürfte deshalb vorerst auf der Seitenlinie verweilen um zu beobachten, ob diese Entwicklung die Inflation wieder anheizen könnte. Entsprechend bewerten die Finanzmärkte die Möglichkeit einer Zinssenkung in den USA im Juni nur noch mit 50 Prozent. Vor zwei Wochen lag diese Wahrscheinlichkeit noch bei 70 Prozent. Dementsprechend wird die Zentralbankpolitik weiterhin im Fokus der Anleger bleiben. 

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In der Eurozone ist die Inflation auf dem Rückzug. Im März lag die Teuerung, bezogen auf den Verbraucherpreisindex, im Vergleich zum Vorjahresmonat noch bei 2,4 Prozent. Dieser Wert lag unter den Erwartungen der Experten. Verlangsamt hat sich der Preisanstieg vor allem bei den Lebensmitteln. Die Energiepreise gingen hingegen nicht mehr so stark zurück wie in den Vormonaten, und der Anstieg der Dienstleistungspreise verharrt bei vier Prozent. Dennoch gewinnen aus Sicht der Europäischen Zentralbank die Argumente für eine Zinssenkung immer mehr an Kraft. Die nächste Zinssitzung findet an diesem Donnerstag statt.     

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