Konjunktur im Vergleich: USA stark, Eurozone uneinheitlich
Trotz Zöllen und schwächelndem Arbeitsmarkt zeigt die US-Wirtschaft überraschende Stärke. Neue Konjunkturdaten deuten auf robustes Wachstum hin – während die Eurozone ein gemischtes Bild liefert.

Die US-Wirtschaft weist weiterhin ein solides Wachstum auf – trotz der Belastungen durch Zölle und eines schwächelnden Arbeitsmarkts. Das zeigen die aktuellen Prognosen zu den Einkaufsmanagerindizes für den September, auch bekannt als Purchasing Managers’ Index (PMI, siehe Grafik unten).
Das Tempo im Industriesektor ist zwar etwas gehemmt, doch insgesamt bleibt die Wirtschaftsdynamik in den USA hoch. Bemerkenswert ist: Aufgrund der Zölle steigen die Einkaufspreise weiter, aber die US-Unternehmen können diese höheren Kosten nicht vollständig an ihre Kunden weitergeben. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage zunehmend preissensitiv reagiert und der Wettbewerbsdruck unter den Unternehmen wächst.
Diese Faktoren mildern den inflationsfördernden Effekt der Zölle und eröffnen der US-Notenbank Spielraum für Zinssenkungen, ohne die gesamtwirtschaftliche Stabilität zu gefährden.
In der Eurozone ergibt sich ein gemischtes Bild: Während die Industrie im September bisher einen Rücksetzer verzeichnete, konnte der Dienstleistungssektor zulegen. Dieser trägt rund zwei Drittel zur Wirtschaftsleistung bei und hat damit deutlich mehr Gewicht als die Industrie. Damit dürfte das Wachstum der Währungsunion im September das höchste seit 16 Monaten erreicht haben – es bleibt jedoch weiterhin deutlich hinter dem der USA zurück. Deutschland profitiert ebenfalls vom starken Dienstleistungssektor, während Frankreich unter politischer Instabilität leidet. Dort trübten sich sowohl der Industrie- als auch Dienstleistungs-PMI ein. Eine rasche Regierungsbildung könnte im Oktober für eine Erholung sorgen. Insgesamt zeigt sich: Die Weltwirtschaft verdaut den Zollschock besser als erwartet.
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