Geldanlagen

Hohe Zinsen: Warum Immobilien an Wert verlieren

Die hohen Zinsen verteuern die Finanzierungskosten enorm. Das belastet die Nachfrage. Die Preise kommen zurück. So gehen Sie als Eigentümer damit um.

Fabian Frey

Immobilienexperte
Publiziert am
28. April 2023

Lange kannten die Preise für Wohneigentum nur eine Richtung: nach oben. Jetzt aber ist es in den Notariaten ruhig geworden. In Deutschland beginnen die Immobilienpreise zu fallen – selbst in guten Lagen. Die jüngste Entwicklung könnte erst der Anfang eines Trends sein. Laut Bundesbank sind Wohnimmobilien in Deutschland trotz erster Preisrückgänge noch immer um 25 bis 40 Prozent überteuert.

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Hohe Zinsen: Ein Grund für das Ende des Immobilienbooms sind die stark gestiegenen Zinsen. Sie verteuern die Finanzierungskosten enorm. So fallen für ein Darlehen in Höhe von 500.000 Euro bei einem jährlichen Zinssatz von 3,5 Prozent in zehn Jahren über 113.000 Euro mehr Zinsen an als bei einem Zinssatz von 1,2 Prozent (siehe Tabelle unten).

Die Rechnung ist durchaus realistisch: Vor etwa einem Jahr war ein Zinssatz von 1,2 Prozent für solvente Immobilienkäufer bei einem zehnjährigen Baudarlehen noch relativ mühelos zu erhalten. Heute bekommen Immobilienkäufer bei gleicher Laufzeit kaum mehr ein Darlehen unter 3,5 Prozent.

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Weniger Nachfrage: Die höheren Zinsen belasten die Nachfrage nach Immobilien. Viele potenzielle Käufer können sich eine Finanzierung nicht mehr leisten. Andere versuchen, den höheren Zinsaufwand durch einen niedrigeren Kaufpreis auszugleichen. Beides belastet die Preise.

Mehr Angebot: Zugleich ist das Angebot gestiegen. Denn auch viele Eigentümer, die noch Kredite laufen haben, werden nervös. Sie haben die Sorge, dass sie sich die Kreditraten nicht mehr leisten können, wenn ihre Zinsbindung bei der Bank ausläuft, und entscheiden sich deshalb, ihr Objekt zu verkaufen. Auch das belastet die Preise.

Tipp: Wenn Sie eine Immobilie verkaufen möchten, müssen Sie mit niedrigeren Preisen rechnen als erhofft. Möchten Sie ein Objekt erwerben, kann es sinnvoll sein, auf noch niedrigere Preise zu warten. Wer renditestarke Anlagen sucht, muss heute über Alternativen nachdenken – zum Beispiel über eine Anlage am Kapitalmarkt. Denn es ist wichtig, ein Vermögen breit über verschiedene Anlageklassen zu streuen.

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