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Globale Konjunkturprognosen steigen – US-Zölle weniger belastend als gedacht

Der Internationale Währungsfonds hebt seine Prognosen für das globale Wachstum deutlich an – trotz geopolitischer Spannungen und der unberechenbaren US-Zollpolitik. Besonders die USA und die Eurozone überraschen mit positiven Aussichten.

Porträt von Herrn Tobias Wenz, Senior Financial Analyst bei VZ VermögensZentrum.
Tobias Wenz
Finanzanalyst
Publiziert am
15. Oktober 2025

Der Pessimismus zu den Folgen der US-Zollpolitik auf die Weltwirtschaft war wohl etwas übertrieben. Neue Prognosen zeigen, dass das BIP-Wachstum (Bruttoinlandprodukt) höher als bisher erwartet ausfallen dürfte.

Anfang dieser Woche hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine neuen weltweiten Konjunkturprognosen veröffentlicht. Im Vergleich zur vorangegangenen Vorhersage im Frühjahr wurden die Prognosen für das laufende und das kommende Jahr mehrheitlich angehoben. 

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Blicken wir zunächst auf die Welt als Ganzes: Für 2025 wird nun ein BIP-Wachstum von 3,2 Prozent erwartet, vor einem halben Jahr waren es nur 2,8 Prozent. Auch für 2026 wurde das Welt-BIP-Wachstum leicht angehoben, und zwar von 3,0 auf 3,1 Prozent. Hinter diesem Schritt steckt vor allem eine höhere Wachstumsprognose für die USA und teilweise auch für die Eurozone (siehe Grafik).  

Der IWF erwartet für die Vereinigten Staaten nun ein Wirtschaftswachstum von 2,0 Prozent (bisher 1,8 Prozent) im laufenden Jahr und von 2,1 Prozent (bisher 1,7 Prozent) im kommenden Jahr. In der Eurozone wurden die Prognosen für das laufende Jahr deutlich angehoben. 2026 dürfte das Wirtschaftswachstum jedoch marginal schwächer ausfallen als bisher angenommen.

Grundsätzlich schreibt der IWF, dass sich die Weltwirtschaft im Umbruch befinde, was die Konjunktur vielerorts hemme. Insgesamt würden sich die negativen Auswirkungen jedoch in Grenzen halten. Noch im Frühjahr hatte der IWF vor einer Wachstumsverlangsamung und vor verstärkten Abwärtsrisiken gewarnt. Bei den jüngsten Prognosen sorgt die Schweiz für eine Ausnahme. Zwar bleiben die Erwartungen für das laufende Jahr stabil, im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum jedoch nicht so stark beschleunigen, wie noch im April erwartet. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich in den hohen Zöllen, welche Schweizer Unternehmen bei Warenexporten in die USA bezahlen müssen. 

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