Geld in der Schweiz anlegen: Lohnt sich das?
Viele Deutsche haben Depots in der Schweiz. Das ist umständlich und teuer – und bringt seit dem Wegfall des Bankgeheimnisses in der Schweiz auch keine Vorteile mehr. Daraus sollten Anleger Konsequenzen ziehen.
Lange galt die Schweiz als attraktiv für deutsche Anleger, die auf Diskretion und Sicherheit Wert legen. Diese Zeiten sind vorbei.
Das Schweizer Bankgeheimnis ist faktisch abgeschafft. Seit 2017 tauschen deutsche und Schweizer Steuerbehörden untereinander Daten über Konten und Depots von Steuerpflichtigen aus. Ein Zugriff durch die Behörden ist deshalb nicht mehr ausgeschlossen.
Auch was die Sicherheit angeht, bringt der Standort Schweiz deutschen Anlegern keine Vorteile mehr. Schweizer und deutsche Banken sind ähnlich kapitalisiert. Die Einlagensicherung ist in beiden Ländern ebenfalls nahezu identisch: In der Schweiz sind 100.000 Franken pro Person abgesichert, in Deutschland sind es 100.000 Euro.
Auch bequem von Deutschland aus in Franken anlegen
Ein weiterer Grund, warum viele Deutsche in der Schweiz anlegen, ist die Währung: Angesichts von Problemen des Euroraums und Kursverlusten des Euro setzen sie lieber auf den Schweizer Franken. Diese Ansicht kann man als Anleger durchaus vertreten. Allerdings ist es deshalb nicht nötig, das Geld über die Grenze zu bringen. Auch in Deutschland können Anleger ihr Geld problemlos in Schweizer Franken investieren – oder wahlweise in US-Dollar oder jede andere gängige Währung.
Depots in der Schweiz haben Nachteile
Für Deutsche bringt es deshalb heute keine Vorteile mehr, ein Konto oder ein Depot in der Schweiz zu führen, wenn sie dort nicht wohnen. Im Gegenteil: Geld in der Schweiz verwalten zu lassen ist teuer und sehr aufwendig. Und das gleich aus mehreren Gründen:
Steuerliche Abrechnung der Erträge ist aufwendig und kompliziert
So muss sich ein deutscher Anleger mit einem Depot in der Schweiz selbst um die Erfassung und Abrechnung der Steuern kümmern. Das ist aufwendig, mühsam und kompliziert. Nicht alle Schweizer Banken können deutsche Steuerunterlagen anfertigen. Und wenn, dann fallen dafür in der Regel Kosten an. Übertragen Sie diese Aufgabe stattdessen einem deutschen Steuerberater, kann es richtig teuer werden: Das kann schnell ein paar Tausend Euro kosten. In Deutschland müssen sich Anleger dagegen um nichts kümmern: Finanzdienstleister führen die Abgeltungsteuer direkt an das Finanzamt ab.
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Hohe Gebühren bei vielen Schweizer Banken
Doch auch die Geldanlage selbst ist in der Schweiz in der Regel teurer als in Deutschland. So legen Schweizer Banken ihren Kunden gern teure bankeigene Produkte ins Depot, an denen sie gut verdienen. In Deutschland ist das zwar auch üblich. Doch es gibt hier deutlich günstigere Alternativen. So gibt es hier unabhängige Anbieter, die ganz im Interesse ihrer Kunden handeln. Die Transaktionsgebühren sind in der Schweiz üblicherweise noch höher als in Deutschland. Oft kommt noch eine Auslandsgebühr dazu. In Deutschland verlangen die teuersten Banken 1,0 Prozent pro Transaktion. Einige Anbieter haben eine günstige All-in-Fee für die Vermögensverwaltung, welche die Transaktionsgebühren abdeckt.
Weitere Informationen
Lassen Sie sich im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe beraten, ob es für Sie persönlich sinnvoll ist, Ihr Depot in der Schweiz aufzulösen und das Geld in Deutschland anzulegen – und wie Sie das gegebenenfalls umsetzen. Das Erstgespräch ist kostenfrei.
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