Geldanlagen

ETF-Kosten: Was Anleger wissen müssen

Mit ETFs können Sparer und Anleger kostengünstig Vermögen aufbauen. Die einmaligen und laufenden Kosten von ETFs sind in der Regel deutlich niedriger als die von aktiven Investmentfonds. Bereits geringe Kostenunterschiede machen sich auf lange Sicht deutlich bemerkbar in der Vermögensentwicklung. Kostengünstige ETFs sind deshalb ideal für den langfristigen Vermögensaufbau.

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Fabian Frey
Finanzexperte
Aktualisiert am
11. Oktober 2024

ETFs sind in aller Regel deutlich kostengünstiger als aktive Fonds. Gerade bei der langfristigen und strategischen Geldanlage macht sich dieser Kostenvorteil besonders deutlich bemerkbar. Dabei spielt es keine Rolle, ob man damit selbst Vermögen aufbauen oder für Kinder und Enkel sparen möchte. Grundsätzlich gilt bei der Geldanlage: Je geringer die Gebühren sind, die im Laufe der Jahre abgezogen werden, desto mehr Geld verbleibt in der Anlage und kann sich vermehren.

ETF haben als börsengehandelte Indexfonds das Ziel, einen Vergleichsindex (Benchmark) eins zu eins abzubilden. Die Rendite des ETFs fällt allerdings grundsätzlich leicht tiefer aus als diejenige des Indexes. Ein Grund für die Differenz sind die Kosten.

Lese-Tipp: Alles Wichtige zu ETFs erfahren Sie im Artikel "Was sind ETFs".

Die Kosten von ETFs

Im Unterschied zu vielen klassischen Investmentfonds fallen beim Kauf von ETFs keine Ausgabeaufschläge und beim Verkauf keine Rücknahmegebühren an. Allerdings werden jährlich wiederkehrende Verwaltungsgebühren fällig. Sie sind bei ETFs jedoch in der Regel deutlich niedriger als bei aktiv gemanagten Investmentfonds. Einen Hinweis auf die jährlich anfallenden Kosten gibt die Kennzahl TER (siehe nächster Absatz).

Merkblatt

Sparen und Anlegen mit ETFs

ETFs werden als Geldanlage immer beliebter. Das Merkblatt fasst das Wichtigste über ETFs zusammen.

Beim Kauf und Verkauf eines ETFs an einer Börse fallen bankübliche Gebühren und Spreads an. Der Spread ist die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs. Um den Spread zu minimieren, sollten Anleger einen ETF möglichst zu jener Tageszeit kaufen oder verkaufen, in der auch die im ETF enthaltenen Wertpapiere gehandelt werden.

Die an der Deutschen Börse gehandelten ETFs kauft oder verkauft ein Anleger auf einen US-Aktienindex also vorzugsweise nachmittags, wenn der US-Aktienmarkt geöffnet ist.

Die Gebühren von ETFs lassen sich in einmalige und laufende Kosten aufteilen (siehe Tabelle). Die einmaligen Kosten fallen beim Kauf und Verkauf eines ETF an, die laufenden Kosten werden jährlich dem Fonds- bzw. Anlagevermögen belastet. Die Höhe der laufenden Kosten beeinflusst die Rendite stark.

Kosten von ETFs vergleichen

Für einen Kostenvergleich wird üblicherweise die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, kurz TER) herbeigezogen (siehe nächstes Kapitel). Sie umfasst neben den Verwaltungsgebühren unter anderem auch die Kosten für Werbung und Vertrieb des ETFs. 

Der zunehmende Konkurrenzkampf unter den ETF-Anbietern hat dazu geführt, dass die Gesamtkostenquote bei vielen ETFs stark gesunken ist. Allerdings ist die Bandbreite relativ hoch. So sind einige ETFs in der Anlageklasse Aktien Deutschland bereits für unter 0,10 Prozent Gebühren pro Jahr erhältlich. Andere Anbieter verlangen dagegen bis zu 0,70 Prozent pro Jahr für ETFs, die im Prinzip identisch sind, weil sie den selben Index abbilden. Es lohnt sich also, die Kosten zu vergleichen.

Darüber hinaus hängt die Höhe der Kosten auch von der Anlageklasse ab (siehe Tabelle). ETFs auf Aktienindizes sind in der Regel etwas teurer als ETFs auf Anleihenindizes.

 

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Was die Gesamtkostenquote von ETFs aussagt

Wie bei aktiv gemanagten Investmentfonds werden auch bei ETFs jährliche Verwaltungsgebühren fällig. Einen Hinweis auf die jährlich anfallenden Kosten gibt die Kennzahl TER (Total Expense Ratio). Die TER umfasst neben den Verwaltungsgebühren auch die Kosten für Werbung und Vertrieb des Produkts. 

Merkblatt

Mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen

Ein ETF-Sparplan ist ideal, um regelmäßig Geld auf die Seite zu legen. Das Merkblatt erläutert alles Wichtige zu ETF-Sparplänen.

Dennoch weist die TER nicht alle Gesamtkosten aus. Nicht enthalten sind beispielsweise Transaktionskosten innerhalb des ETF. Zu den laufenden Kosten, die dem Anleger in Rechnung gestellt werden, zählt zudem die Depotgebühr der depotführenden Bank. Der Herausgeber eines ETF hat die Möglichkeit, Zusatzerträge zu erwirtschaften, zum Beispiel durch die Wertpapierleihe. Diese Einnahmen kann er beispielsweise dazu verwenden, die Gesamtkostenquote TER zu senken.

Angaben zur TER oder zu den Verwaltungsgebühren stehen im Monatsbericht des ETFs. Monatsberichte lassen sich beispielsweise auf der ETF-Informationsplattform fundinfo.com bei den betreffenden ETFs als PDF herunterladen.

Die TER wird als Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvolumens angegeben. Für Anleger ist die Kennzahl ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl eines ETF. Schließlich soll die Gesamtkostenquote die Rendite so wenig wie möglich belasten. Doch der alleinige Blick auf die TER reicht meist nicht aus, um die Attraktivität eines ETF zu beurteilen. Neben den Gebühren beeinflussen weitere Kriterien die Rendite eines ETF, wie beispielsweise die Replikationsart. Eine niedrigere TER sorgt daher nicht zwangsläufig für eine höhere Rendite.

Video: "Erfolgreiche Anlagestrategie mit ETFs"

ETF-Auswahl erweist sich oftmals als schwierig

Die Auswahl an ETFs wird in Deutschland immer größer. Durch die Angebotsfülle wird es für Anleger immer schwerer, ETFs für ihr Portfolio auszuwählen. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt: Erst muss ein passender Index gefunden werden, den der ETF abbilden soll. Anschließend gilt es aus der Vielzahl an ETFs, den möglichst kostengünstigsten zu finden. Dabei sollte der ETF weitere Anforderungen erfüllen, zum Beispiel sollte er mehrere Jahre am Markt sein und über eine ausreichende Kapitalisierung verfügen.

Factsheet

VZ Vermögensverwaltung mit ETFs

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Dabei ist es selbstverständlich ratsam, nicht nur auf die Kosten, sondern auch auf die Qualität der ETFs zu achten. Denn ETFs sind unterschiedlich konstruiert. Zwei Beispiele: Der Tracking Error gibt an, wie stark die Performance von dem Index abweicht, den der ETF abbilden soll. Die Replikationsmethode wiederum gibt darüber Aufschluss, wie ein ETF den Index abbildet.

Etwa ob ein ETF die Aktien eines Indizes physisch kauft (physische Replikation) oder diesen nur – grob gesagt – durch Zahlungsversprechen abbildet (synthetische Replikation). Auf Dauer können also die Details von ETFs einen erheblichen Einfluss auf die Performance haben.

Wichtig für den Kostenvergleich: In der Gesamtkostenquote (TER) sind nicht alle Kosten enthalten, die dem Anleger verrechnet werden. Ausgeklammert sind beispielsweise mögliche Quellensteuern auf Dividendenerträge und Transaktionskosten innerhalb eines ETF.

Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen

Bei der Auswahl von ETFs sollten neben den Kosten noch weitere Kriterien mit einbezogen werden. Dies kann ganz andere Ergebnisse bringen und die Renditen erhöhen. Es lohnt sich also, vor dem Kauf von ETFs genau hinzuschauen und zu vergleichen. Das Produkt mit der günstigsten Gesamtkostenquote ist am Ende möglicherweise nicht das insgesamt günstigste. Diese verschiedenen Kriterien sollte man als Anleger regelmäßig überwachen. Sinnvoll ist es daher, sich für die ETF-Auswahl an unabhängige Expertinnen und Experten und die Steuerung des ETF-Portfolios gegebenenfalls eine Vermögensverwaltung zu delegieren.

Die Differenz zwischen Index- und ETF-Rendite

Anleger können sich nur sehr schwer einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Kosten- und Ertragskomponenten von ETFs verschaffen. Das ist aber auch nicht unbedingt nötig. Was für den Anleger zählt, ist die sogenannte tracking-difference, also die Differenz zwischen der Indexrendite und der ETF-Rendite. In dieser Differenz sind sämtliche Kosten enthalten.

Anleger sollten sich deshalb nicht allein aufgrund der TER für einen ETF entscheiden, sondern aufgrund eines Renditevergleichs. Ein Vergleich der Rendite von zwei ETFs auf denselben Index ermöglicht eine Netto-Betrachtung nach Abzug sämtlicher Kosten und unter Berücksichtigung sämtlicher Erträge.

Video: "Was sind ETFs?"

Angebot an ETFs am Markt ändert sich laufend

Doch selbst wenn es gelungen ist, einen qualitativ guten und kostengünstigen ETF ausfindig zu machen, ist es auch damit noch nicht getan. Denn das Produktangebot ändert sich laufend. Nicht selten kommt es vor, dass ein Anbieter die Gebühren wieder anhebt oder ein anderer die Gebühren senkt. Immer wieder drängen auch neue Anbieter auf den Markt, die mit besonders niedrigen Gebühren – oftmals zeitlich befristet – versuchen, Marktanteile zu gewinnen.

Wer hier als Anleger stets optimal aufgestellt sein möchte, muss also laufend den Markt beobachten und gegebenenfalls ETFs austauschen. Dabei sollten jedoch auch steuerrelevante Themen beachtet werden. Denn der Austausch von ETFs führt in der Regel auch zu einer vorzeitigen Zahlung von Kapitalertragssteuer.

Die Kosten des ETF-Portfolios senken

Eine Alternative ist es, die Auswahl der passenden ETFs Profis zu überlassen. Dann muss man sich als Anleger um nichts mehr kümmern und weiß seine Geldanlage in professionellen Händen. Die dafür zusätzlich anfallenden Gebühren sind gut investiert, wenn es dem Anbieter durch eine geschickte Produktauswahl gelingt, die Performance für den Kunden dauerhaft zu steigern. Doch bevor man sich als Kunde darauf einlässt, sollte man auch hier die Kosten vergleichen. Diese weichen teilweise erheblich voneinander ab (siehe Grafik).

Fazit: Wer bei der Geldanlage, egal ob Einmalanlage oder Sparplan, auf ein diversifiziertes Portfolio setzt und einen langfristigen Anlagehorizont hat, ist mit ETFs gut aufgehoben. Zwar bestehen bei ETFs wie auch bei aktiven Fonds grundsätzlich Schwankungs- und Verlustrisiken, in der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass diese Risiken umso weniger ins Gewicht gefallen sind, je länger die Anlagedauer und breiter die Diversifikation war.

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