Börsen reagieren erleichtert auf Frankreichwahl
Unerwartet schwach hat der rechtspopulistische, europafeindliche Rassemblement National (RN) bei der Parlamentswahl in Frankreich abgeschlossen. Doch auch in Großbritannien gab es eine politische Wende.
Frankreichwahl: Die "republikanische Front" hält
In Frankreich ist bei der Parlamentswahl der erwartete Rechtsrutsch ausgeblieben. In gewohnter Manier schlossen sich die gemäßigten demokratischen Kräfte im zweiten Wahlgang zusammen, indem der nicht aussichtsreiche Kandidat in der Stichwahl freiwillig ausschied und diese Stimmen dem stärkeren Gegenkandidaten zur rechtspopulistischen, europafeindlichen Rassemblement National (RN) zuflossen.
RN ist daraufhin nur drittstärkste Kraft im Parlament geworden. Keines der Lager hat die für eine absolute Mehrheit notwendigen 289 Stimmen erreicht. Als Wahlsieger kann sich der "Nouveau Front Populaire" (NFP) fühlen, der 180 Stimmen auf sich vereinen konnte. Offen ist aber, wer das Kabinett stellen wird. Der aktuelle Premierminister Attal wird vorerst im Amt bleiben, bis der NFP einen Kandidaten vorschlägt.
Weder das Linksbündnis noch das Parteienbündnis der Mitte "Ensemble" unter der Führung von Präsident Macron verfügen über eine absolute Mehrheit von über 50 Prozent der Sitze.
Regierungskoalitionen sind in Frankreich eher unüblich. An schwierigen Verhandlungen wird dieses Mal aber kein Weg vorbeiführen. Dadurch, dass das Lager mit den meisten Sitzen NFP aus verschiedenen Einzelparteien des linken Spektrums besteht, könnten gemäßigte Teile dieses Verbundes vielleicht interessiert sein, mit der Mitte zusammenzuarbeiten.
Die viertplatzierten konservativen Les Républicains könnten in einer neuen Regierungskoalition zudem auch eine Rolle spielen. Sollte nach einem Jahr immer noch keine Regierung im Parlament stehen, könnte es wieder zu Neuwahlen kommen. Die Aktienmärkte reagierten mit Erleichterung auf den Ausgang der Wahlen, da der RN doch unerwartet schwach abschnitt.
Weitere Wirtschaftsnews
Regierungswechsel in Großbritannien
Premierminister Rishi Sunak hat mit seiner Tory-Partei bei den Parlamentswahlen eine schallende Niederlage erlitten und hat seinen sofortigen Rücktritt eingereicht.
Nach dem größten Sitzverlust seit Jahrzehnten verfügen die Tories noch über 121 im 650 Sitze zählenden Unterhaus, die siegreiche Labour-Partei sicherte sich 411 Sitze und damit mehr als doppelt so viele wie noch vor fünf Jahren. Labour-Leader Keir Starmer übernimmt zugleich das Amt des Premierministers.
US-Arbeitsmarkt verliert an Dynamik
Nachdem der amerikanische Arbeitsmarkt sich seit Monaten äußerst robust zeigt, verliert er nun immer mehr an Dynamik. Das zeigen die jüngsten Daten vom Juni. Zwar wurden außerhalb der Landwirtschaft mit 206.000 neuen Stellen die Erwartungen übertroffen. Allerdings fiel die Abwärtsrevision der April- und Mai-Zahlen um 111.000 Stellen deutlich stärker ins Gewicht. Angesichts dieser Entwicklung steigen die Chancen, dass die US-Notenbank im Herbst den Leitzins erstmals wieder senken wird.
Weitere Informationen
Möchten Sie Ihr Geld besser anlegen? Nutzen Sie den kostenfreien Depot-Check und informieren Sie sich kostenfrei auf den Vorträgen und in den Webinaren. Wenn Sie Ihr Vermögen von Profis verwalten lassen möchten, finden Sie beim VZ VermögensZentrum das passende Vermögensverwaltungsmandat. Übrigens: Das VZ VermögensZentrum wurde zum dritten Mal in Folge als bester Vermögensverwalter Deutschlands ausgezeichnet.
Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com oder vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches und kostenfreies Erstgespräch in einem VZ in Ihrer Nähe.
Newsletter abonnieren
Wie können Sie effizient sparen, günstig Geld anlegen und ausreichend fürs Alter vorsorgen? Informieren Sie sich mit unserem kostenfreien Newsletter.