Geldanlagen

Worauf ETF-Anleger bei der Wahl des Index achten müssen

Bevor sich Anlegerinnen und Anleger für einen bestimmten ETF oder Indexfonds entscheiden, sollten sie sich mit der Wahl des passenden Indexes befassen.

Porträt von Herrn Thomas Wolff, Niederlassungsleiter in Berlin.
Thomas Wolff
Anlageexperte
Publiziert am
10. September 2025

Exchange Traded Funds (ETFs) und Indexfonds haben das Ziel, einen Index möglichst exakt abzubilden. Steigt oder fällt der Index, steigt oder fällt auch der Preis des Fonds.

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Zwei wesentliche Kriterien bei der Auswahl eines passiven Fonds sind häufig die historischen Renditen und Kursschwankungen des zugrunde liegenden Indexes. So weist ein Aktienindex auf lange Sicht tendenziell höhere Renditen als ein Anleiheindex auf, geht jedoch auch mit größeren Kursschwankungen einher. Allerdings sollte beachtet werden, dass Vergangenheitsdaten kein verlässlicher Indikator für zukünftige Entwicklungen sind.

Deutliche Renditeunterschiede

Auch die Renditen von Indizes innerhalb einer Anlageklasse und Region können sich stark unterscheiden (siehe Grafik). So bilden beispielsweise die folgenden Indizes unterschiedliche Segmente des deutschen Aktienmarktes ab:

  • DAX: Bildet aktuell die Wertentwicklung der 40 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes ab.
  • MDAX: "Middle Caps", bildet die 50 größten deutschen Unternehmen unterhalb des DAX ab.
  • SDAX: "Small Caps", bildet die 70 größten deutschen Unternehmen unterhalb des MDAX ab.
  • HDAX: "Hunderter Deutscher Aktienindex", bildet die Wertentwicklung aller Aktien in DAX, MDAX und TecDAX ab.
  • MSCI Germany: Bildet die Wertentwicklung der Large- und Mid-Cap-Segmente des deutschen Marktes ab.
  • DAX 50 ESG: Bildet die 50 größten und liquidesten Unternehmen der deutschen Aktienmärkte ab, die hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
  • MDAX ESG: Bildet die 50 größten deutschen Unternehmen unterhalb des DAX ab, die hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen.
  • Solactive Germany Equal-Weight: Bildet die Wertentwicklung der 30 größten deutschen Unternehmen zu gleichen Teilen ab.

Diese Indizes entwickelten sich über die vergangenen rund fünf Jahre zeitweise deutlich unterschiedlich. Zwischen Januar 2020 und Juli 2025 konnte der DAX 40 stärker zulegen als beispielsweise der MDAX. Vor 2020 war es viele Jahre umgekehrt.

DAX mit Klumpenrisiko 

Grund für die ungleiche Entwicklung der verschiedenen Indizes ist ihre unterschiedliche Zusammensetzung. Anleger sollten sich deshalb zuerst für einen bestimmten Index entscheiden, bevor sie einen ETF auswählen. Viele Indizes gewichten die Titel entsprechend ihrem Börsenwert. Mit passiven Fonds ausschließlich auf einzelne nach dem Börsenwert gewichtete Länderindizes nehmen die Anleger ein nicht zu unterschätzendes Klumpenrisiko in Kauf. 

Das gilt zum Beispiel für den DAX: Er umfasst die Aktien der 40 größten deutschen Unternehmen. Wobei die drei Schwergewichte SAP, Siemens und die Deutsche Telekom wegen ihres großen Börsenwerts rund 31 Prozent des Indizes ausmachen. Auch im HDAX entfallen rund 27 Prozent auf diese drei Großkonzerne, obwohl der Index mit etwa 110 Titeln nahezu alle großen und mittelgroßen an der deutschen Börse gelisteten Unternehmen abdeckt. Daher kann von einer großen Anzahl an Titeln nicht zwingend auf eine bessere Diversifikation geschlossen werden.

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So finden Sie die richtige Anlagestrategie

Welche Fragen Sie für eine Standortbestimmung beantworten müssen und wie Sie die Anlagestrategie mit wenigen Schritten herleiten können, lesen Sie hier. 

Anders sieht es beim Solactive Germany Equal-Weight aus. Dieser Index setzt sich gleichermaßen aus den 30 größten Unternehmen Deutschlands zusammen. Das bedeutet: Jeder im Index enthaltene Titel hat ein Gewicht von lediglich 3,33 Prozent. Große Unternehmen haben dadurch deutlich weniger Einfluss auf die Indexentwicklung und die Kursrisiken sind gleichmäßig auf alle Titel verteilt.

Abhängigkeit von Indexschwergewichten reduzieren

Für Anleger, die bereits in Aktien der größten deutschen Unternehmen investiert sind, kann ein ETF oder Indexfonds auf den MDAX oder den SDAX eine interessante Ergänzung sein. Diese Indizes umfassen mittelgroße und kleine Unternehmen. Dadurch lässt sich die Abhängigkeit von den Indexschwergewichten reduzieren.

Bei weltweiten oder regionalen Aktienindizes ist auch die Diversifikation hinsichtlich Währungen, Branchen und Länder zu berücksichtigen. Zudem sollten die im Index enthaltenen Titel einfach handelbar sein und über eine hohe Liquidität verfügen. Das ermöglicht dem Fonds, die notwendigen Titel kostengünstig zu kaufen und zu verkaufen.

Weitere Informationen

Lesen Sie im ETF-Leitfaden des VZ VermögensZentrum, wie Sie vorgehen können, um passende ETFs auszuwählen. Oder lassen Sie die Expertinnen und Experten des VZ die Auswahl für Sie treffen. Dann müssen Sie sich um nichts mehr kümmern. Näheres erfahren Sie im Rahmen eines kostenfreien Erstgesprächs im VZ VermögensZentrum.

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenfreies Erstgespräch in einem VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe.

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