Geldanlagen

"ETFs sind ein Glücksfall für Anleger"

Martin Weber, Finanzprofessor an der Universität Mannheim, erklärt im Interview, wie Anlegerinnen und Anleger von den Vorteilen von ETFs und Indexfonds profitieren und welche Fehler sie vermeiden sollten.

Herr Professor Weber, immer mehr Anlegerinnen und Anleger setzen auf ETFs und Indexfonds. Warum?

Sowohl ETFs, die an der Börse gehandelt werden, als auch Indexfonds, deren Kurs nur einmal am Tag festgestellt wird, sind ein Glücksfall für Anleger. Mit ihnen kann jeder schon für kleines Geld, aber natürlich auch größere Summen breit diversifiziert in Wertpapiere investieren. Eine langfristige Anlagestrategie lässt sich damit ganz einfach und kostengünstig umsetzen.

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Mit ETFs können Sie aber keine Überrenditen zum Marktdurchschnitt erzielen.

Das stimmt. Trotzdem schneiden Sie damit besser ab als 80 Prozent der Marktteilnehmer! Es ist doch großartig, dass jeder Privatanleger dank ETFs und Indexfonds mühelos 1:1 an der Entwicklung des DAX, des US-amerikanischen oder des weltweiten Aktienmarkts partizipieren kann. Als normaler Anleger haben Sie praktisch keine Chance, an Informationen über Unternehmen heranzukommen, die andere nicht haben. Aus meiner Sicht ist es daher müßig, zu versuchen, den Markt zu schlagen. Denn insgesamt ist das ein Nullsummenspiel: Wo einer dabei gewinnt, verliert ein anderer.

Auszeichnungen

Vertrauenssiegel F.A.Z-Institut

Zum vierten Mal in Folge erhält das VZ VermögensZentrum die Auszeichnung – 2024 als Branchensieger

Geprüfte Nachhaltigkeit

Das Fondsmandat des VZ VermögensZentrums wurde für seinen hohen ESG-Score ausgezeichnet

Investoren wie Warren Buffett beweisen doch, dass man dauerhaft den Markt schlagen kann.

Es gibt immer Anleger, denen das für eine gewisse Zeitspanne gelingt. Doch je länger der Zeitraum, desto unwahrscheinlicher wird es. Das ist simple Mathematik. Warren Buffett ist da eine große Ausnahme.

Sie wollen damit sagen, dass Buffett einfach nur Glück hatte?

Es kann schon sein, dass Buffett ein außerordentliches Talent hat, die richtigen Aktien zu finden. Mindestens 99 Prozent der Investoren haben dieses Talent aber nicht. Ich würde als Anleger deshalb nicht versuchen, den Buffett von morgen zu finden, um ihm mein Geld anzuvertrauen. Warren Buffett selbst empfiehlt Anlegern übrigens, breit in ETFs und Indexfonds zu investieren, um Vermögen aufzubauen. Das sagt doch alles.

Wie sicher sind denn ETFs?

Sehr sicher. Rechtlich sind ETFs Sondervermögen. Geht Ihre Bank Pleite, bleiben sie Ihr Eigentum. Aber natürlich kann es vorübergehend zu Kursverlusten kommen, wenn es an den Märkten nach unten geht.

Können Anleger mit ETFs also nichts falsch machen?

Oh doch! Mit ETFs können Sie dieselben Fehler wie mit Aktien begehen: zum Beispiel, wenn Sie ständig kaufen und verkaufen. Davon wird nur Ihre Bank reich. Auch mit ETFs werden Sie nur erfolgreich sein, wenn sie dauerhaft investiert bleiben.

Zur Person

Martin Weber (71) ist Senior-Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt die Behavioral Finance, also typische Verhaltensmuster von Anlegern und deren psychologische Grundlagen. Ein wichtiges Anliegen ist es Weber, einen Beitrag dazu zu leisten, das Finanzwissen von Privatanlegern zu verbessern.

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