Geldanlagen

ETF vs. Sparkonto, Tages- und Festgeld – Was lohnt sich beim Sparen wirklich?

Der Weltspartag erinnert daran, wie wichtig es ist, Geld zur Seite zu legen. Doch wie macht man das am besten? Beliebte Optionen sind das klassische Sparkonto, Tagesgeld, Festgeld und der moderne ETF-Sparplan. Alle haben ihre Vor- und Nachteile – und eignen sich für unterschiedliche Ziele.

Porträt von Frau Melissa Gözler, Beraterin in Lörrach.

Melissa Gözler

Funktion Anlageexpertin

Publiziert am

29. Oktober 2025

Am 30. Oktober ist Weltspartag – ein guter Anlass, um die eigenen Finanzen zu überprüfen und neue Sparstrategien zu entwickeln. Wie spart man heute richtig? In Zeiten von Inflation, niedrigen Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit reicht es nicht mehr, Geld einfach nur zur Seite zu legen. Wer heute spart, braucht eine Strategie.

Sparen mit System: Die 4-Topf-Strategie

Ratsam ist es, das Geld gemäß der Vier-Topf-Strategie aufzuteilen: Ein finanzielles Polster ist in Topf 1 für unvorhergesehene Ausgaben wichtig. Drei bis vier Monatsgehälter sind als Rücklage auf einem Tagesgeldkonto sinnvoll. Mit dem zweiten Topf werden die Einkünfte abgesichert, zum Beispiel durch eine Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung.

Mit dem dritten Topf werden Rücklagen für besondere Anschaffungen gebildet. Denn die Lebensqualität sollte bei aller Vorsorge nicht zu kurz kommen. Topf 4 dient dann dem Vermögensaufbau und der Altersvorsorge.

Diese Faustregel hilft, das Budget im Blick zu behalten und regelmäßig Geld zur Seite zu legen. Wer sparen möchte, sollte klare Ziele definieren: Ob für die Altersvorsorge, eine größere Anschaffung oder den nächsten Urlaub – Ziel-Sparen motiviert und schafft Struktur.

Sparkonto – Sicherheit im Vordergrund

Vorteile:

  • Sicherheit: Einlagen sind in der Regel bis zu 100.000 Euro pro Bank gesetzlich abgesichert (Einlagensicherung).
  • Flexibilität: Jederzeit verfügbar, ideal als Notgroschen.
  • Keine Kursrisiken: Das Guthaben bleibt stabil.

Nachteile:

  • Niedrige Zinsen: Oft unterhalb der Inflationsrate – reale Geldentwertung (siehe Grafik unten).
  • Keine Renditechancen: Kein Vermögensaufbau möglich.
  • Langfristig ineffizient: Für die Altersvorsorge oder größere Ziele ungeeignet.
  • Vorschusszinsen: Bei größeren Abhebungen fallen unter Umständen Strafzinsen (sog. Vorschusszinsen) für die Anleger an.

Tagesgeld – für kurzfristige Liquiditätsreserven

Vorteile:

  • Flexibilität: Geld ist jederzeit verfügbar, ohne Kündigungsfristen.
  • Sicherheit: Einlagen sind in der Regel bis zu 100.000 Euro pro Bank gesetzlich abgesichert (Einlagensicherung).
  • Zinsen: Oft gibt es bessere Zinsen als auf dem Girokonto, besonders bei Neukundenaktionen.
  • Keine Kosten: In der Regel kostenloses Konto ohne Kontoführungsgebühren.

Nachteile:

  • Zinsänderungen: Die Zinsen sind variabel und können jederzeit gesenkt werden.
  • Inflationsrisiko: Die Rendite kann durch Inflation aufgezehrt werden.
  • Zinsvorteil oft zeitlich begrenzt: Neukundenangebote gelten meist nur für wenige Monate.

Festgeld – Mittelfristig Geld anlegen

Vorteile: 

  • Planungssicherheit: Feste Zinsen über die gesamte Laufzeit – ideal für kalkulierbare Rendite.
  • Höhere Zinsen: Meist bessere Konditionen als beim Tagesgeld, vor allem bei längeren Laufzeiten.
  • Sicherheit: Ebenfalls meist durch Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank geschützt.

Nachteile:

  • Keine Flexibilität: Das Geld ist für die vereinbarte Laufzeit gebunden – keine vorzeitige Verfügung möglich.
  • Zinsbindung: Bei steigenden Zinsen bleibt das Festgeld bei den alten, ggf. niedrigeren Zinsen.
  • Inflationsrisiko: Auch hier kann die reale Rendite durch Inflation sinken.

ETF-Sparplan – Langfristig Vermögen aufbauen

Vorteile:

  • Langfristige Rendite: Historisch attraktive Renditen. Dadurch ist ein Vermögensaufbau gut möglich (siehe Grafik unten).
  • Breite Streuung: Minimiert Einzelrisiken durch Investition in viele Unternehmen.
  • Automatisiertes Sparen: Monatliche Einzahlungen ab 100 Euro oder weniger möglich.
  • ETFs sind Sondervermögen: Bei einer Pleite des Emittenten oder der Depotbank ist das Vermögen geschützt

Nachteile:

  • Marktrisiko: Schwankungen und Verluste sind möglich – besonders kurzfristig.
  • Keine Einlagensicherung: Das Kapital ist investiert und wird bei Verlusten nicht von der Einlagensicherung erstattet.
  • Grundwissen nötig: Ohne Marktkenntnis und Verständnis drohen Fehlentscheidungen bei ETF-Auswahl und Timing.

Fazit: Kombination statt Entscheidung

Für kurzfristige Rücklagen ist Tages- oder Festgeld unverzichtbar. Das Sparkonto ist dagegen als Sparform veraltet. Wer jedoch langfristig Vermögen aufbauen will – etwa für die Altersvorsorge – kommt an ETFs kaum vorbei. Der Weltspartag kann ein guter Anlass sein, diese Formen zu kombinieren:

Weitere Informationen

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