Selbstständige in Rentennot: So sorgen Unternehmer richtig vor
Viele Selbstständige kümmern sich nur stiefmütterlich um ihre Alterssicherung. Dadurch droht der Lebensstandard im Ruhestand zu sinken. Um das zu verhindern, bedarf es einer passenden Vorsorgestrategie. Welche Maßnahmen bieten sich an?
Laut dem Altersbericht der Bundesregierung verfügt jeder zweite Selbstständige im Ruhestand über weniger als 1.000 Euro Nettoeinkommen. Das muss nicht sein, denn Selbstständige haben im Gegensatz zu Angestellten ihre Alterssicherung selbst in der Hand.
Viele schöpfen jedoch ihr Potenzial nicht aus oder sparen mit falschen Instrumenten. Häufig nagen teure und niedrig verzinste Sparverträge an der Rentenausbeute. Auch das Vermögen ist nur unzureichend (siehe Grafik). Nicht einmal jeder fünfte Selbstständige hat mehr als 100.000 Euro an Guthaben und Wertpapieren. Zusammen mit dem Eigenheim kommen nicht einmal die Hälfte auf ein Vermögen von mehr als 250.000 Euro.
Hier ist Umsteuern dringend geboten. Läuft der Betrieb auf Hochtouren, verfügen Unternehmer in der Regel über genügend Einkommen, um sich effizient und umfassend fürs Alter abzusichern. Voraussetzung dafür sind passende und ertragreiche Strategien. Flexible Konzepte und steuersparende Vorsorgemodelle überzeugen mit überdurchschnittlichen Ergebnissen.
Wichtig ist, geeignete Maßnahmen zu wählen und diese optimal zu verzahnen. Schwankende Einkünfte sowie hoher Finanz- und Liquiditätsbedarf erschweren es Unternehmern, regelmäßig Geld fürs Alter zurückzulegen. Damit gerät die Absicherung im Ruhestand in Gefahr.
Fünf Schritte verbessern die Vorsorge:
1. Ziehen Sie Bilanz
Erstellen Sie eine Liste Ihrer Einkünfte und Ausgaben (jetzt und im Ruhestand) und ermitteln Sie auf diese Weise Ihre Rentenlücke.
2. Prüfen Sie Ihre Vorsorgesituation
Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihrer Vorsorgemaßnahmen. Sind Lebens- und Rentenversicherungen vorhanden? Haben Sie weitere Vermögenswerte wie ein selbst bewohntes Eigenheim oder Wertpapiere? Sind diese Investitionen sinnvoll und zielführend?
3. Basisrente: Nutzen Sie die staatlich geförderte Altersvorsorge
Selbstständige und Unternehmer können bei der Altersvorsorge erhebliche Steuervorteilen nutzen. Mit einer Basisrente (Rüruprente) können sie hohe Beiträge einbringen (2024: 27.565 Euro, Ehepaare das Doppelte) und vollumfänglich als Altersvorsorgeaufwendungen steuerlich geltend machen. Die Höhe der Zahlungen ist variabel.
4. Bauen Sie privat Vermögen auf
Private Ersparnisse bilden die Basis der Alterssicherung für Selbstständige. Besonders flexibel und ertragreich sind Wertpapiere. Bei finanziellen Engpässen im Unternehmen können Sie jederzeit Einzahlungen stoppen oder Geld entnehmen. Geringe Kosten und gute Renditechancen versprechen ETFs, wobei Wertpapiere Wertschwankungen unterliegen und Verlustrisiken und ggf. Fremdwährungsrisiken bestehen.
Tipp: Automatisieren Sie den Sparprozess mit Sparplänen.
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5. Handeln Sie jetzt
Schieben Sie Ihre Vorsorge nicht auf die lange Bank. Beginnen Sie erst 10 Jahre vor Renteneintritt, müssen Sie monatlich fast dreimal so viel sparen, als wenn Sie 20 Jahre Zeit haben.
Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Viele Selbständige und Unternehmer gehen davon aus, später einmal vom Verkaufserlös ihrer Firma, Praxis, Kanzlei oder Agentur zu leben. Während des Erwerbslebens ist ihr Vermögen dann auch größtenteils in der Firma gebunden. Doch damit setzen sie sich einem erheblichen Klumpenrisiko aus: Bringt der Firmenverkauf nicht den benötigten Erlös, reicht das Geld im Ruhestand nicht. Besser ist es, die Einkommensstrategie für den Ruhestand breiter aufzustellen.
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