Geldanlagen

Fed bleibt standhaft: Trotz Trump-Druck keine Zinssenkung

Trotz wachsender Inflationssorgen und politischem Druck aus dem Weißen Haus hält die US-Notenbank an ihrem Kurs fest. Die Leitzinsen bleiben unverändert – ein klares Signal für Unabhängigkeit und Stabilität in unsicheren Zeiten.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
14. Mai 2025

Bei den Leitzinsen bleibt die Schere zwischen den USA, der Eurozone und der Schweiz weit geöffnet. Die US-Notenbank hat ihren Leitzins letzte Woche erneut unverändert belassen.

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Das Zielband verharrt damit bei 4,25 bis 4,5 Prozent (siehe Grafik unten). Die meisten Marktteilnehmer hatten die Entscheidung so erwartet. Denn die neuen Importzölle der Regierung Trump dürften dafür sorgen, dass das Preisniveau diesen Sommer spürbar ansteigen wird. Ein Teil der Zölle wurde zwar aufgeschoben und auch die sehr hohen Zollmauern gegenüber Waren aus China wurden inzwischen stark verringert.

Aber die meisten Einfuhren in die USA sind nach wie vor Basiszölle von zehn Prozent (und teilweise mehr) betroffen. In den USA dürfte die Inflation in der Folge anziehen. Die US-Notenbank wird vermutlich weitere Daten abwarten, um sicherzugehen, dass das Aufflackern der Teuerung nur temporär ist. Fed-Chef Jerome Powell ließ durchblicken, dass die Fed bei der weiteren Lockerung der Geldpolitik keine Eile habe.

Dieser Ausblick ist ein klarer Hinweis darauf, dass der geldpolitische Ausschuss zuerst mehr Klarheit über die Auswirkungen des Handelsstreits auf die Konjunktur und das Preisniveau erlangen möchte. Die Konjunkturdaten für den Mai und den Juni dürften weiteren Aufschluss geben. An den Finanzmärkten gehen die Investoren davon aus, dass die Fed den Leitzins erst im August senken wird. Ein früherer Zinsschritt drängt sich nur auf, falls sich die Wirtschaftslage in den USA stark verschlechtert. Das ist vorerst nicht absehbar. Der Zinsaufschlag des Dollars gegenüber dem Euro und dem Franken bleibt damit erhöht. Den Dollar dürfte das in den kommenden Wochen stützen. Vorausgesetzt, der Zollstreit eskaliert nicht erneut. Die substanziellen Fortschritte in den Verhandlungen mit Großbritannien und China stimmen aber zuversichtlich, dass die Zolldiskussion in ruhigere Bahnen gelenkt werden kann. 

Im Weißen Haus dürfte die jüngste Zinsentscheidung der Fed für wenig Begeisterung gesorgt haben. Die Hochzinspolitik der Fed ist US-Präsident Trump ein Dorn im Auge. Trump hat Fed-Chef Powell im April stark kritisiert. Mit der Kritik wollte Trump den Druck auf die Fed vor der Leitzinsentscheidung erhöhen. Die Fed blieb aber standhaft – nicht zuletzt, da die Zinspolitik nicht von Powell allein, sondern von einem neunzehnköpfigen Expertengremium – dem Offenmarktausschuss – gestaltet wird. Und dieses Gremium hat seine Unabhängigkeit bewahrt und die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank mit der jüngsten Zinsentscheidung gestärkt.

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