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Was sind ETFs? ETF einfach erklärt

ETF ist die Abkürzung von Exchange Traded Funds (börsengehandelte Fonds). Ein ETF investiert in viele Aktien oder Anleihen. Er wird nicht aktiv gemanagt, sondern bildet passiv einen Index nach, zum Beispiel den DAX. Das macht ETFs transparent und günstig. Die Nachfrage ist groß und es kommen immer mehr ETFs auf den Markt. Anleger sollten bei der Titelwahl für ihr Depot die Zusammensetzung und die Rendite genau prüfen.

Porträt von Herrn Julian Mayer, Berater in München.
Julian Mayer
Anlageexperte
Aktualisiert am
01. Oktober 2025

Die meisten ETFs sind Indexfonds, weil sie die Zusammensetzung oder Rendite eines bestimmten Index nachbilden. Sie werden einfach und günstig an der Börse gehandelt.

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Sparen und Anlegen mit ETFs

Das Merkblatt zeigt auf, wie Sie die besten ETFs für Ihr Portfolio finden und mit welchen fünf Schritten Sie Ihr Portfolio systematisch anlegen und verwalten.

Anleger können mit wenig Aufwand und Kosten mit einem einzigen Papier in einen ganzen Markt investieren. Das bietet eine sehr gute Risikostreuung und die Aussicht auf eine marktgerechte Rendite. Vor der Investition sollten sich Anleger mit den Grundlagen von ETFs vertraut machen. Unsere Experten beantworten die wichtigsten Fragen zur Funktionsweise und den Einsatzmöglichkeiten.

Was sind ETFs?

ETFs sind Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie haben das Ziel, einen Index möglichst genau nachzubilden. Mit einem Exchange Traded Funds (kurz ETF) kaufen Anleger einen Anteil an einem Index wie zum Beispiel dem Deutschen Aktien-Index (DAX), Dow Jones oder dem weltweiten MSCI World. Ein ETF auf den deutschen Leitindex DAX zum Beispiel enthält einen Warenkorb an DAX-Aktien, und zwar entsprechend der Zusammensetzung und Gewichtung im Index. Jeder ETF erzielt deshalb die Rendite des ihm zugrunde liegenden Indexes. 

Als Wertpapiere werden ETFs wie Aktien an einer Börse gehandelt. Ihr Kurs ändert sich während eines Handelstages laufend. Der wesentliche Unterschied zwischen ETFs und Indexfonds liegt in der Börsennotierung. ETFs lassen sich während der Börsenhandelszeiten jederzeit kaufen und verkaufen. Indexfonds hingegen werden nicht an der Börse gehandelt. Wie bei aktiven Investmentfonds ist ein Kauf oder Verkauf nur einmal pro Tag über den Fondsanbieter möglich. Wer eine durchgängige Handelbarkeit wünscht, wählt also eher einen ETF. Wem ein einmaliges Handeln pro Tag genügt, kann auch auf einen Indexfonds setzen. Grundsätzlich ist jedoch das Angebot bei ETFs bedeutend größer.

Im Unterschied zu ETFs haben klassische, aktive Investmentfonds Fondsmanager, die über Käufe und Verkäufe der enthaltenen Titel entscheiden und damit versuchen, die Rendite ihres Vergleichsindex zu übertreffen. Vielen aktiv verwalteten Investmentfonds gelingt es allerdings nicht, die Rendite ihres Vergleichsindex nach Abzug aller Kosten zu übertreffen.

ETFs verfolgen dieses Ziel nicht. Sie wollen den Vergleichsindex lediglich 1 zu 1 nachbilden. Sie können deshalb auf ein teures Management verzichten, was in der Regel zu deutlich niedrigeren Gebühren führt als bei klassischen Investmentfonds. ETFs werden aufgrund dieser Eigenschaft häufig auch als passive oder passiv gemanagte Fonds bezeichnet.

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Mit einem ETF-Sparplan günstig ein Vermögen aufbauen

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ETFs haben aber auch Eigenschaften, die mit denen von klassischen Investmentfonds vergleichbar sind. Denn auch ETFs investieren in einen Korb von Wertpapieren, beispielsweise Aktien oder Anleihen. Der Anleger ist über seine Anteile an einem ETFs in diesem gesamten Wertpapierkorb investiert. ETFs ermöglichen damit eine breite Diversifikation auf einfache und günstige Art.

ETFs gibt es seit über 30 Jahren. Sie standen zunächst nur institutionellen Anlegern offen, wie Investmentgesellschaften, Versicherungen oder Pensionskassen. Seit vielen Jahren können auch Privatanleger in ETFs investieren. Besonders beliebt sind ETF-Sparpläne.

Heute gibt es Produkte auf praktisch alle Anlageklassen wie Aktien, Zinswerte, Immobilien und Rohstoffe. Anlagestrategien lassen sich komplett mit ETFs umsetzen. In Deutschland unterstehen ETFs wie die klassischen Investmentfonds dem Investmentgesetz (InvG). Sie sind rechtlich Sondervermögen und bleiben bei einem Insolvenzfall des Herausgebers oder der Depotbank im Besitz des Investors.

In welche Indizes kann ich mit ETFs investieren?

In Deutschland wurden die ersten ETFs im Jahr 2000 angeboten. Seitdem hat die Zahl Jahr für Jahr markant zugenommen. Heute sind an der deutschen Börse Xetra, dem größten ETF-Handelsplatz Europas, über 2.500 ETFs erhältlich. Weltweit werden mittlerweile mehr als 10.000 ETFs an den Börsen gelistet. Mit diesem breiten Angebot können Anleger so gut wie jede Anlagestrategie komplett mit ETFs umsetzen. Sie können zum Beispiel weltweit investieren oder in einzelne Länder, Regionen oder Branchen. 

Zu Beginn deckten ETFs ausschließlich Aktienindizes ab, wie die US-amerikanischen Indizes S&P 500, Dow Jones und MSCI World oder die europäischen Indizes DAX, EuroStoxx 50, den Schweizer SMI oder den britischen FTSE 100. Manche Aktien-ETFs haben Schwerpunkte, zum Beispiel auf bestimmte Regionen, auf Emerging oder Developing Markets oder Firmengrößen wie Small- oder Mid-Caps.

Mit der Zeit kamen weitere Anlageklassen hinzu, wie Zinswerte, Immobilien und Rohstoffe wie Gold oder Rohöl; Rohstoff-ETFs werden ETCs genannt (Exchange Traded Commodities). ETFs können auch Rentenindizes abbilden, wie den deutschen Rentenindex REX. Auch für Spezialthemen wie beispielsweise nachhaltiges Anlegen, hohe Dividenden oder Value-Strategien existieren inzwischen als ETF. Erhältlich sind auch währungsgesicherte ETF, die einen Schutz vor Währungsrisiken bieten.

Wie bilden ETFs ihren Index nach?

Die Art und Weise, wie ein ETF seinen Vergleichsindex abbildet, wird Replikationsart genannt. Es gibt im Wesentlichen zwei Arten: Bei der physischen Replikation investiert der ETF in die im Index enthaltenen Wertpapiere, bei der synthetischen Replikation wird die Indexrendite mittels Finanzderivaten erwirtschaftet. Die ETF-Anbieter publizieren täglich den aktuellen Wertpapierkorb, so dass Anleger die exakte Zusammensetzung eines ETF täglich abrufen können auf der Website ihrer Depotbank, der Fondsgesellschaft oder auf Finanzinformationsportalen. 

Sämtliche an der Börse Xetra gehandelten ETFs lassen sich auf www.boerse-frankfurt.de finden und nach verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel der Replikationsmethode filtern.

Physische ETFs

Physische ETFs mit vollständiger Replikation kaufen sämtliche im Index enthaltenen Wertpapiere, wie Aktien und Anleihen. Dabei wird auch deren jeweilige Gewichtung im Index berücksichtigt. Das macht physische ETFs sehr transparent und ihre Zusammensetzung leicht verständlich. Verändert sich zum Beispiel innerhalb eines Index die Gewichtung der Titel oder scheiden Titel aus dem Index aus, kauft und verkauft der ETF Aktien, um die Gewichtung wiederherzustellen. 

Beim sogenannten Sampling, auch optimiertes Sampling genannt, enthält der ETF nur die wichtigsten Titel eines Index. Diese Form der physischen Replikation ist zum Beispiel sinnvoll, wenn in einem Index sehr viele Titel enthalten sind, wie zum Beispiel beim MSCI World mit rund 1.600 Titeln. Auch wenn ein Teil der Titel den Großteil des Index ausmachen, wird beim Sampling auf die Titel verzichtet, die nur einen geringen Anteil am Index haben.

Bei der physischen Replikation können Risiken auftreten, wenn zum Beispiel Wertpapierleihgeschäfte zur Anwendung kommen. In diesem Fall leiht der ETF-Anbieter die Aktien aus dem ETF für eine bestimmte Zeit gegen Sicherheiten an eine andere Partei aus. Er geht dabei das Risiko ein, dass die Gegenpartei diese Wertpapiere nicht mehr zurückgeben kann. Dafür erhält der ETF-Anbieter eine Leihgebühr, die teilweise dem ETF-Vermögen gutgeschrieben wird und zur Rendite des ETF beiträgt. Damit profitiert auch der Anleger von solchen Wertpapierleihen.

Synthetische ETFs

Allerdings enthalten ETFs nicht immer die Titel des Index, den sie nachbilden. Synthetische ETFs bilden die Indexrendite nämlich mit Finanzderivaten nach, zum Beispiel mit Optionen, Futures oder Swaps (Tauschgeschäfte). Dieses Vorgehen macht ETFs zum Beispiel für schwer zugängliche Nischenmärkte oder Anlageklassen wie Rohstoffe möglich.

Synthetische ETFs sind weniger transparent und ihre Funktionsweise ist für Anleger kaum nachzuvollziehen. Ihr Wertpapierkorb hat oft nichts mit dem Index zu tun, denn diese Produkte bilden Indizes lediglich mittels eines Tauschgeschäfts nach: Der ETF-Anbieter tauscht die Rendite von in seinem Portfolio liegenden Titeln gegen die Rendite des abzubildenden Indexes. Die Gegenpartei eines solchen Tauschgeschäfts ist oft eine Investmentbank. Dabei kommt es zu Risiken, weil die Gegenpartei theoretisch in Konkurs gehen und so das Tauschgeschäft nicht weiter durchgeführt werden kann. 

In der Praxis kommt das zwar so gut wie nie vor. Dennoch sind synthetische ETFs aufgrund dieses theoretischen Risikos in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten. Die Folge: Mittlerweile überwiegen am Markt deutlich die physischen ETFs. 

Wieso gibt es bei ETFs auf denselben Index Renditeunterschiede?

Die Renditen von ETFs können sich erheblich unterscheiden – auch wenn sie den gleichen Index nachbilden. 

Erstens sind die Renditen von ETFs oft nicht identisch mit der des zugrundeliegenden Indizes (Tracking Error). Zweitens weichen auch die Renditen von ETFs auf denselben Index voneinander ab. 

Renditeunterschiede lassen sich häufig mit unterschiedlich hohen ETF-Gebühren erklären. Deshalb sollten Anleger bei ETFs auf die Kosten achten. Die Gesamtkostenquote (TER) zeigt, wie viel Prozent Gebühren pro Jahr ein ETF verlangt. Dazu können weitere Kosten kommen, zum Beispiel Transaktionskosten auf Fondsebene. Angaben zu den Kosten eines ETFs finden Sie im Börsenportal Ihrer Bank und im Monatsbericht des ETF. 

Auch spielt die Zusammensetzung der Wertpapiere im ETF eine Rolle, wenn diese vom Vergleichsindex abweichen (zum Beispiel beim Sampling). Eine hohe Abweichung, auch Tracking Difference genannt, die sich nicht mit den jährlichen Kosten erklären lässt, ist ein Indiz für eine niedrige Qualität der Replikation. Weitere Gründe können beispielsweise die Replikationsart des ETF, seine Liquidität und aus steuerlichen Gründen auch das Fondsdomizil sein.

Welche Vorteile haben ETFs?

Günstige Gebühren und niedrige Kosten

Die jährlich wiederkehrenden Verwaltungsgebühren von ETFs liegen in der Regel bei wenigen Zehntel Prozent pro Jahr. Das ist deutlich niedriger als bei klassischen Investmentfonds. Das hat vor allem damit zu tun, dass das Fondsmanagement eines klassischen Fonds eine Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex erzielen will, wozu aufwändige Analysen notwendig sind. Das ETF-Management kann auf solche Analysen verzichten, da ein ETF lediglich den Vergleichsindex nachbilden soll.

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Basisrente mit ETFs

Das kostenfreie Merkblatt zeigt auf, wie die Basisrente funktioniert, wie das Vorsorgekapital angelegt wird und welche Steuereinsparungen Ihrer Rente zugute kommen.

Beim Kauf und Verkauf eines ETFs an der Börse fallen wie bei Aktien bankübliche Gebühren an. Außerdem besteht eine Handelsspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, in der Finanzwelt spread genannt. Im Unterschied zu klassischen Investmentfonds wird beim Kauf von ETFs aber kein Ausgabeaufschlag verlangt und beim Verkauf keine Rücknahmegebühren.

Flexibilität

ETFs können wie Aktien börsentäglich gehandelt werden.

Risikostreuung

Anlegerinnen und Anleger investieren mit einem ETF in viele Einzeltitel und erzielen eine hohe Diversifikation. ETFs ermöglichen eine breite Risikostreuung auch mit "kleineren" Vermögen. Man muss beispielsweise nicht alle 40 Titel im deutschen Aktienmarktindex DAX einzeln kaufen, sondern kann mit einem ETF mit einer einzigen Transaktion Anteile an sämtlichen Titeln erwerben. Das führt zu deutlich niedrigeren Transaktionsgebühren, denn der Kauf vieler Einzeltitel ist viel teurer. 

Transparenz

ETFs sind transparent. Viele ETF-Anbieter veröffentlichen auf ihrer Website tagesaktuell die Zusammenstellung ihres Portfolios. Klassische Fonds machen das oft nur halbjährlich, weil sie die Zusammensetzung ihres Portfolios geheim halten möchten.

Sicherheit

In ETFs investierte Gelder werden als Sondervermögen geführt. So sind sie bei einem Konkurs des Anbieters geschützt.

Was sind die Nachteile und Risiken von ETFs?

Keine Mehrrendite

Der ETF entwickelt sich wie sein Vergleichsindex. Mehrrenditen sind nicht möglich, Auf- und Abwärtsbewegungen werden mitgemacht.

Geringe Risikostreuung

ETFs mit Sampling-Replikation oder zu kleinem Vergleichsindex erreichen nur eine geringe Diversifikation.

Eingeschränkte Handelbarkeit

Neue ETFs mit geringem Fondsvolumen – die weniger als ein Jahr existieren und weniger als 40 Millionen Euro Kapital umfassen – sind an der Börse weniger gefragt. Risiken bestehen bei Fremdwährungen und Swaps (Gegenparteirisiko). Short-ETFs sind sehr riskant, da sie mit einem Hebel auf fallende Kurse wetten. Es gibt noch weitere ETF-Arten (z. B. Smart-Beta-ETFs), deren Funktionsweise oft schwer nachzuvollziehen ist.

Marktrisiko

ETFs sind per Definition gut diversifizierte Anlagen. Dem allgemeinen Marktrisiko können sich aber auch ETFs nicht entziehen. Sie folgen einem bestimmten Börsenindex möglichst nahe – sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsphasen. Das Markt- oder Kursschwankungsrisiko unterscheidet sich je nach Index. ETFs auf einen Aktienindex haben beispielsweise ein höheres Marktrisiko als Anleihen-ETFs. Zum Marktrisiko zählt auch das Währungsrisiko. Kauft ein Anleger in Deutschland ETFs auf einen US-Aktienindex, trägt er auch das entsprechende Wechselkursrisiko.

Gegenparteienrisiko

ETFs können je nach Ausgestaltung ein beschränktes Gegenparteirisiko haben, beispielsweise im Falle von Wertpapierleihe oder bei synthetischer Replikation. Die Gegenparteirisiken von synthetischen ETFs sind aber gesetzlich begrenzt.

Tracking Error

Das Ziel eines ETFs ist es, den zugrundeliegenden Index möglichst genau abzubilden. Bestimmte Abweichungen zwischen ETFs und dem Index lassen sich dabei nicht verhindern. Dieses Abweichungsrisiko wird als Tracking Error bezeichnet. Ein Grund für den Tracking Error sind die Verwaltungsgebühren des ETFs, die zu einer Renditedifferenz führen.

Wie und wo kann ich ETFs kaufen?

Anleger können ETFs wie Aktien im Börsenportal oder telefonisch bei ihrer Bank kaufen. Sie brauchen dazu den Namen des ETFs, seine Wertpapierkennnummer (ISIN) sowie ein Wertpapierdepot bei einer Depotbank. Achten Sie darauf, dass die Depotbank Zugang zu einer großen Auswahl an ETFs bietet und dass die Transaktionskosten gering sind, insbesondere bei Sparplänen.

Wie finde ich die besten ETFs?

Anleger sollten systematisch vorgehen, um die passenden ETF zu finden. 

Bei der Wahl eines ETF sollten Sie fünf Kriterien berücksichtigen. Wählen Sie Ihren Wunsch-Index, untersuchen Sie die Abbildungsqualität von infrage kommenden ETFs und entscheiden sich für eine Replikationsart. Dann vergleichen Sie die jährlichen ETF-Kosten (TER) sowie die Handelskosten.

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Cover Buch: Erfolgreich Geld anlegen mit ETF
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Erfolgreich Geld anlegen mit ETFs

Der praktische Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Portfolio mit ETFs aufbauen und wie Sie bei der Auswahl vorgehen sollten.

Der wichtigste Faktor für den langfristigen Anlageerfolg ist die passende Anlagestrategie, also die Aufteilung der Investitionen auf die verschiedenen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Die Anlagestrategie hängt ab von der individuellen Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft, dem Anlagehorizont und den finanziellen Zielen.

Die Anlagestrategie lässt sich heute ausschließlich mit ETF umsetzen. An der deutschen Börse stehen über 2.500 ETFs zur Auswahl, die in eine Vielzahl von Anlageklassen, Märkten und Währungen investieren und eine breite Diversifikation des Vermögens ermöglichen.

Seit wann gibt es ETFs?

ETFs gibt es seit 1993. Anfang 1993 sorgte der amerikanische Vermögensverwalter State Street Global Advisors für eine Revolution am Finanzmarkt: Er lancierte damals den Standard & Poor’s 500 Depositary Receipt (kurz SPDR) – ein Anlageprodukt, das den US-Aktienindex S&P 500 abbildet. Der "Spider", wie das Produkt in Anlehnung an die Abkürzung SPDR heißt, ist bis heute der größte börsengehandelte Indexfonds der Welt. Es ist zugleich auch das mit Abstand meistgehandelte Wertpapier weltweit.

Der Aufstieg des "Spider" steht für den Siegeszug der ETFs. In den vergangenen Jahren nahmen die von ETFs verwalteten Vermögen weltweit rapide zu – von 750 Milliarden Dollar im Jahr 2008 auf über 14 Billionen Dollar 2024 (siehe Grafik unten).

Erfolgsgeschichte von Indexfonds reicht noch weiter zurück

Der Beginn dieser Erfolgsgeschichte geht allerdings noch deutlich weiter zurück als bis zum Gründungsjahr des "Spider". Schon 1970 hatte der US-Amerikaner John Bogle die Idee, einen Aktienindex mittels eines Fonds nachzubilden und diesen Fonds auch für Kleinanleger zu öffnen. Mit diesem Ziel vor Augen gründete er Vanguard – heute eine der größten Fondsgesellschaften der Welt.

1976 war es dann soweit: Vanguard brachte erstmals einen Indexfonds auf den Markt, der in die 500 größten US-Unternehmen investiert und auch Privatanlegern offenstand. Das ermöglichte erstmals auch breiten Schichten der Bevölkerung auch mit geringeren Geldbeträgen ihr Vermögen breit zu streuen. Diesen Vanguard-Fonds gibt es auch heute noch. Seit seiner Auflegung erzielte er im Schnitt eine jährliche Rendite von über 10 Prozent pro Jahr.

Es handelt sich bei diesem Indexfonds allerdings nicht um einen ETF, denn er kann nicht über die Börse erworben werden.

Der erste Indexfonds der Welt wurde indes schon fünf Jahre früher von der US-Großbank Wells Fargo aufgelegt: der Samsonite Pension Fund. Dieser bildete die damals 1.500 an der New Yorker Börse gelisteten Aktien ab. Kaufen konnten den Fonds aber nur institutionelle Investoren.

Seit wann gibt es ETFs in Deutschland?

Am 11. April 2000 wurde in Deutschland wurde der erste ETF zum Handel zugelassen. Dass sich ETFs derart zu einem Renner entwickeln würden, hatten damals die wenigsten Experten erwartet. Mittlerweile stehen den Anlegern in Deutschland rund 2.500 ETFs zur Auswahl, und das nicht nur für Aktien, sondern auch für Anleihen und Rohstoffe. Allerdings variiert die Anzahl der Produkte je nach Anlageklasse stark (siehe Grafik). Die meisten der in Deutschland gehandelten ETFs beziehen sich auf die Anlageklasse Aktien Ausland (per Ende März 1.521 Produkte), gefolgt von Anleihen Fremdwährung (410) sowie Anleihen Euro (339). Ob ein ganzes Portfolio jedoch nur mit ETFs aufgebaut werden soll, hängt letztendlich auch vom Anlageziel des Anlegers ab.

Kritik am "passiven" Fondsmanagement von Indexfonds und ETFs

Bogle musste zunächst viel Kritik aus der Branche einstecken. Denn der passive Ansatz unterschied sich völlig von dem damals verbreiteten aktiven Fondsmanagement, bei dem es darum geht, mittels taktischer Entscheidungen besser als der Vergleichsindex (Benchmark) abzuschneiden. Bogles Indexfonds wurde daher Mittelmäßigkeit unterstellt, denn mehr als die Benchmark-Rendite lag für den Anleger nicht drin – aber auch nicht weniger. Und das wiederum sollte sich schnell als ein entscheidender Vorteil herausstellen. Denn viele aktive Fonds schaffen es auf die Dauer nicht, die Benchmark nach Abzug der Kosten zu schlagen. 

Vanguard war den damaligen Konkurrenten auch deshalb ein Dorn im Auge, weil das Unternehmen seinen Kunden nur niedrige Gebühren in Rechnung stellte und die Fondsanteile zudem direkt an die Anleger verkaufte – Provisionen für Mittelsmänner fielen dadurch weg. Und bis heute zeichnen sich Indexfonds und ETFs durch ihre geringen Kosten aus. Zum Vergleich: Für aktive Fonds bezahlt ein Anleger in Deutschland in der Regel zwischen 1 bis 2 Prozent an jährlichen Gebühren, für ETFs und Indexfonds im Durchschnitt hingegen nur 0,3 Prozent.

Nicht alle ETFs sind geeignet

Mittlerweile stehen Anlegern für Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien Tausende ETFs zur Auswahl. Das wachsende Angebot hat allerdings auch einen Nachteil: Es führt zu einer immer größeren Vielfalt und Komplexität auf dem Markt. Für Anleger wird es angesichts dieser Vielfalt zunehmend schwerer, den Durchblick zu bewahren. Ständig kommen neue, innovative Produkte dazu. Ob sie den Anlegern einen Mehrwert bieten, erschließt sich nicht immer auf Anhieb. Zu den neueren Trends auf dem ETF-Markt gehören beispielsweise Produkte auf bestimmte Themenindizes.

Das starke Wachstum und die sinkenden Gebühren von ETFs haben dazu geführt, dass es für Anleger immer wichtiger, aber auch immer anspruchsvoller wird, eine passende Auswahl zu treffen. Auch bei ETF-Sparplänen ist die Auswahl mittlerweile sehr groß.

Weitere Informationen

Die unabhängigen Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums unterstützen Sie gerne dabei, Ihre persönliche Anlagestrategie aufzustellen, Ihr ETF-Portfolio einzurichten und die richtigen ETFs auszuwählen. Mehr über die Vermögensverwaltung beim VZ erfahren Sie auf dieser Website. 

Möchten Sie Vermögen aufbauen? Beim "Sparen mit ETFs" beim VZ investieren Sie regelmäßig in ein globales Portfolio mit 10 bis 15 Top-ETFs, das wir für Sie zusammenstellen und verwalten. 

Möchten Sie Ihr Geld besser anlegen? Nutzen Sie den kostenfreien Depot-Check und informieren Sie sich kostenfrei auf den Vorträgen und in den Webinaren. Im VZ-Leitfaden "Erfolgreich Geld anlegen mit ETFs" ist alles Wichtige auf 60 Seiten zusammengefasst.

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie ein kostenfreies und unverbindliches Beratungsgespräch im VZ in Ihrer Nähe.

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