Anlagestrategie erfolgreich mit ETFs umsetzen
Jede Anlagestrategie lässt sich mit günstigen ETFs umsetzen. Dabei sollten Anlegerinnen und Anleger einiges beachten. Die Anleitung in vier Schritten zeigt, wie sich eine passende Anlagestrategie erfolgreich mit ETFs umsetzen lässt.

ETFs sind für Privatanleger erste Wahl: Die börsengehandelten Indexfonds sind transparent und kostengünstig. Und man kann sein Vermögen oder auch nur kleine monatliche Beträge breit diversifizieren.
Das Problem: Die Auswahl an ETFs ist gigantisch. Die Xetra der Deutschen Börse listet 2.328 ETFs und 446 ETPs (Exchange Traded Products; Stand Ende 2024). Damit ist die Xetra der größte börsliche Handelsplatz für ETFs und ETPs in Europa.
Und: Nicht jeder ETF passt zu jedem Anleger und zu seinen Zielen. Außerdem ist nicht jeder ETF auf denselben Index gleich gut. Deshalb kommt es auf die richtige Auswahl an. So können Anleger vorgehen: Vor der eigentlichen Auswahl der geeigneten ETFs müssen verschiedene Entscheidungen getroffen werden. Nur so lässt sich die gewählte Anlagestrategie adäquat umsetzen.
Anlagestrategie Schritt 1: Definition der strategischen Vermögensallokation
Entscheidend für den ersten Schritt ist Ihr individuelles Risikoprofil. Dieses wird primär durch Ihre Risikotragfähigkeit und Ihre Risikobereitschaft definiert.
Die Risikotragfähigkeit ist das maximale Risiko, das Sie angesichts ihrer ganz persönlichen Situation (Alter, Anlagedauer, Anlageziele, Familienstand usw…) in Kauf nehmen können. Ihre Risikobereitschaft wiederum ist der maximale zwischenzeitliche Verlust einer Anlage, den Sie persönlich zu tragen bereit sind.
Ihr Risikoprofil wiederum entscheidet über die strategische Vermögensallokation, die für Sie infrage kommt. Gemeint ist damit die langfristige prozentuale Aufteilung der Anlagesumme auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien und Anleihen. Generell gilt: Je höher Ihr Risikoprofil, desto höher kann der Aktienanteil in Ihrem Depot sein. Denn die Kurse von Aktien schwanken erfahrungsgemäß deutlich stärker als die von Anleihen.
Anlagestrategie Schritt 2: Definition der taktischen Anlage
Neben der strategischen Ebene gibt es beim Investieren auch die taktische Ebene. Hier werden kurzfristige Anlageentscheidungen gefällt, um Chancen, die sich gerade bieten, zu nutzen oder um temporär auftretende Risiken zu reduzieren. Es ist allerdings sehr umstritten, ob ein solches Market Timing tatsächlich zu einer höheren Rendite führt.
Die Alternative dazu ist, nicht von den langfristigen Zielwerten abzuweichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Kaufen-und-Halten-Strategie (Buy and hold). Dennoch sollte auch hier gelegentlich eingegriffen werden – und zwar dann, wenn sich einzelne Anlageklassen deutlich stärker entwickeln als andere – zum Beispiel ein stark zulegender Aktienmarkt, während sich Anleihen seitwärts bewegen. Hier kann ein Rebalancing-Ansatz helfen, die Gewichtung wieder auf die ursprüngliche Definition zurückzuführen.
Anlagestrategie Schritt 3: Wahl des geeigneten Index
Bei Investitionen mit ETFs ist die Wahl des Indexes ausgesprochen wichtig. Je nach Anlageklasse gibt es viele unterschiedliche Indizes. Bei der Wahl des Index sollte sich der Anleger folgende Fragen stellen:
- Was ist das Konzept des Index?
- Welche Titel oder Branchen im Index haben das stärkste Gewicht, und wie stark sind sie gewichtet?
- Wie werden die Titel im Index gewichtet (z.B. nach Marktkapitalisierung)?
- Handelt es sich um einen Preis- oder um einen Performance-Index?
- Bestehen Währungsrisiken?
Anlagestrategie Schritt 4: Wahl des geeigneten ETFs
Wenn die passenden Indizes ausgewählt sind, geht es nun darum, die besten Produkte zu finden. Dabei sollten zumindest folgende Kriterien berücksichtigt werden:
- Wie gut ist der ETF handelbar?
- Wie hoch sind die Verwaltungsgebühren des ETF (oft weichen die Kosten für identische ETFs stark voneinander ab)
- Wie ist die Replikationsart: Kauft der ETF die Wertpapiere physisch oder bildet er diese über Derivate - also synthetisch - ab?
- Wie gut bildet der ETF den Index ab?
Tipp: Wichtig zu wissen ist, dass es bei ETFs immer wieder zu Änderungen kommen kann. Diese beziehen sich nicht nur auf Anpassungen bei einem Produkt (z.B. Austausch des Index, Anpassung der Replikationsart), sondern auch auf die Ausgabe von neuen und günstigeren Produkten. Deshalb wird empfohlen, die eingesetzten ETFs laufend zu überwachen.
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Weitere Informationen
Erfolgreich in ETFs zu investieren, ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Wenn Sie sich nicht ausführlich mit der Zusammensetzung und der regelmäßigen Anpassung Ihres ETF-Portfolios beschäftigen möchten, kann es eine Lösung sein, unabhängige Experten damit zu betrauen. Informieren Sie sich gern in einem im VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe: Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie ein kostenfreies und unverbindliches Erstgespräch im VZ.
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