Geldanlagen

"Die Inflation ist wie ein Tanker"

Sparer und Anleger sind wegen der niedrigen Zinsen und der steigenden Preise derzeit nicht zu beneiden, sagt Wirtschaftsprofessor Michael Burda. Doch das sei kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen.

Hinweis: Das Gespräch wurde im April 2022 geführt.

Herr Burda, warum ist die Inflation so stark angestiegen?

Der wichtigste Grund ist die Rohstoffknappheit als Folge der gestörten Lieferketten wegen der Pandemie: Wenn Sie heute in ein Fahrradgeschäft gehen, haben Sie viel weniger Auswahl als früher, müssen aber deutlich mehr für ein neues Fahrrad bezahlen. Werden diese einmaligen Störungen durch Preisanpassungen an anderer Stelle weitergegeben, entsteht Inflation.

Merkblatt

Inflation: So schützen Sie Ihr Vermögen

Ist die Inflationsrate höher als der Zins, können Sparer und Anleger nur schwer Vermögen aufbauen.

Wird uns die Teuerung noch lange beschäftigen?

Leider ja. Die Inflation ist wie ein Tanker. Einmal in Bewegung gesetzt, ist sie nur mit Leitzinserhöhungen zu bekämpfen. Doch das passiert nicht, denn die EZB meint, dass die Südeuropäer einen deutlichen Zinsanstieg nicht verkraften würden. Kleine Zinsschritte bringen aber gar nichts. Das haben wir in den 70er-Jahren erlebt als die Inflation die Wirtschaft über viele Jahre schwer belastet hat.

Welche Schlüsse sollten Sparer und Anleger daraus ziehen?

Die sind derzeit nicht zu beneiden. Einerseits bekommen sie aktuell keine Zinsen, andererseits können sie sich auch nicht darauf verlassen, dass die Zinsen dauerhaft niedrig bleiben.

Langfristige Staatsanleihen würde ich jedenfalls meiden. Hier drohen bei steigenden Zinsen erhebliche Kursverluste. Auch die Immobilienpreise dürften unter Druck geraten, wenn die Zinsen wieder steigen. Viele Häuslebauer könnten dann Probleme bekommen, ihre Kredite zu bedienen, und zum Verkauf gezwungen sein.

Was raten Sie einem Fünfzigjährigen, der heute 500.000 Euro zur Anlage zur Verfügung hat?

Trotz des gestiegenen Risikos würde ich schon einen großen Teil davon auf Aktien setzen. An der Börse rappelt es zwar manchmal gewaltig. Es kann dann dauern, bis sich die Kurse erholen. Doch wenn Sie heute mit 50 Jahren Vermögen für das Alter aufbauen wollen, haben Sie dafür mehr als 15 Jahre Zeit. Das ist perfekt für die Aktienanlage. Sie dürfen aber auch nicht zwischendurch verkaufen, sondern Sie müssen unbedingt durchhalten. Und Sie müssen breit streuen.

Auszeichnungen

Bester Vermögensverwalter Deutschlands

Das VZ VermögensZentrum ist zum 3. Mal in Folge bester Vermögensverwalter Deutschlands.

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Auszeichnung der Fuchsbriefe

Das VZ VermögensZentrum erhält das Siegel Trusted Wealth Manager 2023.

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Vertrauenssiegel des F.A.Z.-Instituts

Zwei Mal in Folge hat das VZ VermögensZentrum die Auszeichnung "höchst vertrauenswürdig" erhalten.

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Zertifizierung von Mandaten des VZ

Das Institut für Vermögensaufbau verleiht dem VZ VermögensZentrum ein Gütesiegel mit 5 Sternen.

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VZ-Mandat als nachhaltig ausgezeichnet

Das Fondsmandat des VZ VermögensZentrums wurde für seinen hohen ESG-Score ausgezeichnet.

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Aktien haben in Deutschland aber einen schlechten Ruf.

Ja, leider. In den USA ist das anders. Da investieren viel mehr Menschen am Aktienmarkt. Die Politik in Deutschland müsste viel mehr tun, um die Aktienanlage und damit die private Altersvorsorge der breiten Masse zu fordern. Die Riester-Rente hat sich als Flop entpuppt. Mit der Rürup-Rente wurde eine aktienbasierte Rente geschaffen, durch die Besserverdienende und Selbstständige eine Menge Steuern sparen können. Man darf aber nicht nur an die gut Situierten denken. Die Regierung muss sich deshalb zu einer ergänzenden kapitalgedeckten Aktienrente durchringen, von der alle profitieren, die in die gesetzliche Rente einzahlen.

Zur Person:

Professor Michael Burda zählt zu den prominentesten Ökonomen in Deutschland. Der gebürtige US-Amerikaner lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin. Zuvor lehrte der Harvard-Absolvent in Berkeley und an der INSEAD bei Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind makroökonomische Themen, der Arbeitsmarkt und die europäische Integration.

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