Geldanlagen

Zinseszinseffekt: was Anleger beachten sollten

Wer Vermögen aufbauen möchte, sollte auch in Aktien investieren und die Erträge laufend reinvestieren. So kommt der Zinseszinseffekt voll zur Geltung. Doch der Zinseszinseffekt wirkt nicht nur bei den Erträgen, sondern auch bei den Gebühren. Wenn man nicht aufpasst, frisst er über die Jahre ein großes Stück der Anlagerendite auf.

Porträt von Frau Melissa Gözler, Beraterin in Lörrach.
Melissa Gözler
Anlageexpertin
Aktualisiert am
31. Juli 2025

Ein kleiner Schneeball wird schnell zu einer großen Kugel, wenn er den Hang hinunterrollt und Schnee aufnimmt. Ähnlich funktioniert der Zinseszinseffekt: Wer 100.000 Euro spart und 6 Prozent Ertrag erzielt, startet schon mit 106.000 Euro ins zweite Jahr. Nach 20 Jahren hat sich das Kapital auf gut 320.000 Euro mehr als verdreifacht.

Zinseszinseffekt richtig nutzen: drei Tipps

Den Zinseszinseffekt sollten sich Sparerinnen und Sparer dringend zunutze machen. Diese drei Empfehlungen helfen, vom Zinseszinseffekt zu profitieren:

Symbol für Ratgeber oder Merkblatt – einzelne Seite mit Text
Zweiseitiges Merkblatt mit blauem Bleistift – Informationsmaterial vom VZ VermögensZentrum
Merkblatt

Zinseszins: die unterschätzte Kraft beim Sparen und Anlegen

Erfahren Sie, wie man sich den Zinseszins bei der Geldanlage, beim Sparen und bei der Altersvorsorge zunutze machen kann.

1. Auf Aktien setzen

An der Börse greift der Zinseszinseffekt langfristig besonders stark. Legen Sie daher einen Teil Ihres Geldes am Aktienmarkt an – auch wenn Sie damit höhere Risiken eingehen als mit Festgeld. Gut geht das über börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Damit investieren Sie kostengünstig weltweit.

2. ETF-Sparplan wählen

Erfahrungsgemäß fährt man gut damit, in einen ETF-Sparplan einzuzahlen, der die Erträge laufend reinvestiert. Dann kommt der Zinseszinseffekt voll zur Geltung. Wer mit 200.000 Euro startet und jeden Monat 300 Euro einzahlt, hat bei einer Rendite von 4 Prozent nach Steuern nach 20 Jahren fast 548.000 Euro. Allein der Zinseszins schlägt dabei mit gut 90.000 Euro zu Buche. Beträgt die Rendite nach Steuern statt 4 Prozent sogar 6 Prozent, kommt man im selben Zeitraum schon auf fast 780.000 Euro Vermögen. Der Zinseszins macht dann satte 230.000 Euro aus (siehe Tabelle).

3. Kosten vergleichen

Bei der Geldanlage werden die Kosten oft unterschätzt. Dabei spielen sie eine erhebliche Rolle (mehr dazu siehe unten). Denn was an Kosten abgeht, drückt die Rendite und kommt auch dem Zinseszinseffekt nicht zugute. Achten Sie also auf niedrige Gebühren – sowohl für die Verwaltung als auch für die Produkte.

Zinseszinseffekt greift auch bei den Kosten

Beim Zinseszins denken die meisten Anlegerinnen und Anleger daran, wie genial dieser Effekt ist, um Geld zu vermehren. Den wenigsten ist bewusst, dass der Effekt auch bei den Kosten greift: Dort ist der Zinseszins alles andere als genial. Schon kleine Unterschiede wirken sich massiv auf die Rendite aus.

Das Beispiel in der Tabelle (siehe unten) zeigt: Dieser Anleger hat nach 20 Jahren gut 87.000 Euro weniger Vermögen, weil er jedes Jahr 1,5 statt 0,75 Prozent Gebühren bezahlt hat. Die Bruttorendite ist in beiden Fällen gleich. Doch nach Abzug der Gebühren beträgt sie in einem Fall 3,25 Prozent und im anderen Fall 2,50 Prozent. Ein vermeintlich kleiner Unterschied, der langfristig für einen enormen Vorteil sorgt. 

Schwachstellen ausmerzen

Viele Anleger führen neben ihrer langfristigen Geldanlage ein zweites Depot, um mit eigenen Anlageideen zu spielen und zu experimentieren. Aber Vorsicht: Bei diesen Depots sind die Kosten erfahrungsgemäß oft besonders hoch und die Experimente meist riskant. Nehmen Sie sich die Zeit, um Schwachstellen in Ihrem Depot zu beheben. Vergleichen Sie die Kosten deshalb konsequent und wechseln Sie im Zweifelsfall zu einem günstigen Anbieter.

Neben niedrigen Gebühren ist ein guter Service entscheidend

Räumen Sie Ihr Depot auf. Hinterfragen Sie ineffiziente Positionen und lassen Sie sich nicht von "fantastischen" Renditen blenden, die aktiv gemanagte Anlagestrategien versprechen. Je mehr aktive Fonds und komplexe Finanzprodukte im Depot liegen, desto höher sind in der Regel die Kosten und die versteckten Gebühren.

Tipp: Auch wenn Sie Ihr Geld lieber selber anlegen, gilt: Investieren Sie nur in Dinge, die Sie verstehen, und setzen Sie auf Anlagen, die eine realistische Rendite versprechen.

Weitere Informationen

Ihr Vermögen soll wachsen? Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt zum Thema Zinseszins und lassen Sie Ihr Depot von den Expertinnen und Experten des VZ VermögensZentrums überprüfen: Machen Sie den Depot-Check beim VZ, kostenfrei und unverbindlich!

Haben Sie Fragen? Schreiben Sie an kontakt [at] vzde.com (kontakt[at]vzde[dot]com) oder vereinbaren Sie ein kostenfreies Beratungsgespräch im VZ in Ihrer Nähe.

Kostenfreies Merkblatt bestellen

ETFs werden als Geldanlage immer beliebter. Das Merkblatt fasst das Wichtigste über ETFs zusammen.

Persönliche Angaben
Anrede
* Pflichtfeld