Geldanlagen

Wohin mit unserem Geld?

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung des VZ mit Ergänzungen.

In der Sendung "Betrifft" werden Menschen begleitet, die sich in Zeiten von steigenden Preisen Sorgen um ihre Altersvorsorge machen. Michael Huber berät eine Kundin bei der Frage, ob sie ihre Privatrente beziehen oder das Kapital wählen und anlegen sollte.

Beitrag in der ARD-Mediathek anschauen (ab Minute 8:20)

Eine 61-Jährige Alleinstehende hat – zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung –privat vorgesorgt, um im Alter mehr Geld zu haben. Sie hat ihre private Rentenversicherung vor 25 Jahren abgeschlossen. Damals waren die Zinsen noch viel höher und der Versicherer konnte am Ende wesentlich höhere Auszahlungen in Aussicht stellen. Bei Vertragsabschluss wurde von einer Gesamtverzinsung von über 7 Prozent ausgegangen. Heute liegt die Verzinsung nur noch bei 1,5 Prozent. Ihre Hoffnung, dass sich die Zinsen eines Tages wieder aus dem Niedrigniveau bewegen würden, hat sich nicht erfüllt. Resultat: Ihr Alterskapital wird ein Drittel niedriger ausfallen als vorhergesagt.

Dabei wollte sie im Ruhestand mit der Privatrente die Lücke zwischen ihrer gesetzlichen Rente und ihrem tatsächlichen Bedarf schließen. Der Vertrag läuft in Kürze aus. Nun fragt sie sich, ob sie die Privatrente beziehen sollte oder ob sie sich das Kapital aus der privaten Rentenversicherung besser komplett auszahlen lassen, um es selbst anzulegen. 

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Bei dieser wichtigen Entscheidung holt sie sich Rat beim VZ VermögensZentrum in Frankfurt. Die Ruhestands-Experten des VZ haben den Rentenversicherungsvertrag analysiert und eine interessante Erkenntnis gewonnen: Wählt sie die lebenslange Rente mit Start mit 61, würde sie erst im Alter von 78 in die Gewinnzone kommen. "So alt müssten sie also mindestens werden, damit sich das für Sie gelohnt hat: 78", erklärt Michael Huber vom VZ. Die Entscheidung für eine monatliche Rente ist eine "Wette auf ein langes Leben". Je älter die Kundin wird, desto mehr hat sich die Privatrente für sie gelohnt.

Michael Huber zeigt ihr als Alternative die "Etappenstrategie" auf, die sie mit einer Kapitalauszahlung umsetzen könnte. "Das ist ein Modell, das sich an die Schweizer Pensionskassen anlehnt und das wir umgemünzt haben, um das für Privatanlegerinnen und Privatanleger anwendbar zu machen", erklärt Michael Huber. "Wir nennen das ‚Eigene Etappenstrategie‘".

Bei der Etappenstrategie wird das Kapital in zwei Teile geteilt. Zehn Jahre lang dient der sogenannte Verbrauchsteil dazu, die Rentenlücke zu schließen. Dieser Teil des Kapitals wird sicher angelegt, zum Beispiel auf Tagesgeldkonten oder in festverzinslichen Papieren. Der Anlageteil wird zehn Jahren in Form von Aktien angelegt, um neues Kapital aufzubauen. Nach zehn Jahren wird daraus der Verbrauchsteil wieder neu aufgefüllt.

Bei Langlebigkeit stellt sich die Frage, ob das Kapital bis zum Lebensende reicht. "Das Risiko ist da – Sie haben aber zwei Möglichkeiten, diesem Risiko zu begegnen", weiß Michael Huber. "Einerseits indem Sie eine Anlagestrategie wählen, die entsprechend sicher ist, so dass das Kapital nicht verloren geht. Und zum zweiten indem Sie die Entnahmen ein Stückweit an die Situation anpassen. Wenn Sie also merken, dass das Kapital abschmilzt oder Sie in höherem Alter sich bester Gesundheit erfreuen, dann können Sie dort ein Stückweit dosieren. Aber wenn Sie sehr, sehr alt werden – 90, 95, 100 – dann wird es mit einem solchen Modell in Ihrem Fall wahrscheinlich recht schwierig, die Rente so zu bezahlen wie es die private Rentenversicherung macht." 

In eine solche Entscheidung fließen weitere Fragen ein. Wie hoch ist die gesetzliche Rente und wie groß ist die Rentenlücke? Haben Sie Erben? Wie groß ist Ihr Sicherheitsbedürfnis und die Flexibilität? Wie viel weiteres Vermögen ist vorhanden? Und wer kümmert sich um die Anlagestrategie, wenn man dies im Alter nicht mehr selbst leisten kann oder möchte? 

Die Kundin und Ihr VZ-Berater wägen alle Punkte genau gegeneinander ab. "Wenn wir uns das Ergebnis anschauen, dann spricht es in Ihrem Fall recht eindeutig dafür, die lebenslange Rente zu wählen", sagt Michael Huber. "Es gibt aber viele andere Fälle – auch bei unseren Kunden –, wo die Beurteilung dieser Punkte anders ausfällt und wo die freie Kapitalanlage der sinnvollere Weg ist."

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