Geldanlagen

US-Notenbank begeistert die Anleger

Fed-Chef Powell hat eine Wende in der Geldpolitik angekündigt. Begründung: Die Inflation sei weitgehend unter Kontrolle. Das hat sowohl die Aktien- als auch die Anleihekurse beflügelt.

Michael Ausfelder
Marktstratege
Aktualisiert am
28. August 2024

Klare Zinssignale der US-Notenbank

Vielerorts zeichnen sich weitere Senkungen des Leitzinses ab. Auch in den USA haben Anlegerinnen und Anleger sehnlichst auf klare Signale der US-Notenbank Fed gewartet. 

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Vergangene Woche war es endlich so weit: Fed-Chef Jerome Powell hat anlässlich seiner Rede an der jährlichen Notenbanker-Konferenz im amerikanischen Jackson Hole klar gemacht, dass die Zeit für eine Anpassung der Geldpolitik reif ist. Der Notenbankchef signalisierte, dass sich der Fokus des Fed nun von der Inflationsbekämpfung hin zum Arbeitsmarkt verschiebt. Dabei will die Fed eine allzu starke Abkühlung des Arbeitsmarktes verhindern. 

Die Inflation hingegen sieht Powell unter Kontrolle. Die Richtung für die Zinsen sei nun klar: Wie schnell es nach unten gehe, hänge von der zukünftigen Datenlage ab. 

Powells Rede wurde von den Märkten sehr positiv aufgenommen. Das zeigt, dass der Notenbankchef die durchaus hohen Markterwartungen erfüllen konnte (vgl. Grafik). Der Aktienmarkt reagierte positiv, ebenso der Anleihenmarkt. Das bedeutet, dass die Kurse der Anleihen stiegen und demzufolge die Renditen leicht nachgaben. Der Dollar schwächte sich zum Euro um nahezu ein Prozent ab und Gold kletterte auf ein Rekordhoch. Am stärksten war die Reaktion beim Bitcoin. Die Kryptowährung schoss um fast fünf Prozent in die Höhe. 

 

Wie erwartet machte Powell aber keine konkreten Angaben, in welchem Ausmaß er die Zinsen demnächst senken wird. Er stellte jedoch klar, dass die Fed alles in seiner Macht Stehende tun wird, um eine allzu starke Eintrübung des Arbeitsmarkts zu verhindern. Das Hauptszenario bleibt, dass die Fed den Leitzins nun schrittweise um jeweils 0,25 Prozentpunkte senken wird. Allerdings könnten seine jüngsten Aussagen auch als Signal interpretiert werden, dass die Fed – je nach Datenlage im Herbst – auch Zinssenkungen um 0,50 Prozentpunkte ins Auge fassen könnte. Spätestens auf der nächsten Zinssitzung der Fed in gut drei Wochen wird darüber mehr Klarheit herrschen.

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Ifo-Index fällt ein drittes Mal

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich auch im August weiter verschlechtert. Doch der weiter gesunkene Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts beeinflusste die Kurse kaum, denn er bestätigt lediglich die chronische Schwäche der deutschen Wirtschaft. Der Index verringerte sich um 0,4 Punkte auf 86,8 Zähler. Dies ist der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturindikators in Folge und der niedrigste Stand seit Februar. Volkswirte hatten im Durchschnitt einen stärkeren Rückgang auf 86,0 Punkte erwartet. 

US-Industrie überrascht mit großem Auftragsplus

Die US-amerikanische Industrie hat im Juli überraschend viele Aufträge erhalten. Die Bestellungen für langlebige Güter legten um 9,9 Prozent zum Vormonat auf fast 290 Milliarden Dollar zu. Das war zugleich der fünfte Anstieg in sechs Monaten. Damit wurde der starke Juni-Einbruch von 6,9 Prozent mehr als wettgemacht. Ebenso wurden auch die Prognosen der befragten Volkswirte übertroffen. Diese hatten ein Plus von 5,7 Prozent erwartet. Das kräftige Auftragsplus im Juli ist allerdings ausschließlich dem Transportbereich zu verdanken: Auf einen schwachen Juni folgte beim Flugzeugproduzenten Boeing ein starker Folgemonat.  

Wirtschaft im Euroraum zieht an

Gemäß den jüngsten Daten hat die Wirtschaft im Euroraum ihr Wachstumstempo im August gesteigert. Der Einkaufsmanager-Index für den gesamten Privatsektor (Composite PMI) legte von 50,2 auf 51,2 Zähler zu. Zu beachten ist, dass Werte über 50 Wachstum signalisieren. Dieses Barometer, bei dem Firmenmanager die Geschäftsaussichten beurteilen, wird für die Konjunktur als Frühindikator stark beachtet. Der Aufschwung ist größtenteils auf einen Anstieg der Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor in Frankreich zurückzuführen. Das wiederum hat einen Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Paris.     

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