Geldanlagen

So gut steht Deutschland da

Die Weltwirtschaft wächst derzeit weniger stark als in den vergangenen Jahren. Das bekommt auch Deutschland zu spüren. Dennoch gibt es einige Entwicklungen, die positiv stimmen.

Michael Ausfelder

Marktstratege
Publiziert am
03. Mai 2023

Eurozone und USA vermeiden Rezession

Weltweit hat sich die Dynamik des Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 2023 spürbar verlangsamt. Allen voran die USA: Gegenüber dem Vorjahresquartal ist die amerikanische Wirtschaft nur um 0,3 Prozent gewachsen. Die Analysten hatten einen Zuwachs von 0,5 Prozent erwartet. 

Noch schwächer zeigte sich die Dynamik in der Eurozone. Die Wirtschaft in der Währungsunion konnte im ersten Quartal um 0,1 Prozent zulegen. Es waren 0,2 Prozent erwartet worden. In Deutschland zeigt sich die Wirtschaft unverändert. 

Es ist jedoch als sehr positiv anzusehen, dass der befürchtete starke Wirtschaftseinbruch ausgeblieben ist. Der Krieg in der Ukraine, der Energiepreisschock und die rekordhohe Inflation hatten weit Schlimmeres befürchten lassen. Auch die gestiegenen Zinsen konnten den Wirtschaftsmotor bisher nur ausbremsen aber nicht abstellen. Auffällig sind die markanten Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten innerhalb der Eurozone. Während in Italien und Spanien die Wirtschaft überdurchschnittlich wächst, verbuchten Irland und Österreich eine negative Entwicklung (siehe Grafik). 

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Zuversichtlich stimmten die Ergebnisse der Umfragen der Einkaufsmanager aus dem Bereich Dienstleistungen. In der Eurozone und Deutschland wurden mit Werten von 56,6 und 53,9 Werte weit im expansiven Bereich gemeldet. Sieht man sich jedoch die Umfragedaten des verarbeitenden Gewerbes an, deuten die Zeichen auf eine Abkühlung hin. Sehr niedrige Werte von 45,8 für die Eurozone und 44,5 für Deutschland würden ohne Ausgleich durch den Schub im boomenden Dienstleistungsbereich zu einer merklichen Rezession führen. 

Merkblatt

So finden Sie die richtige Anlagestrategie

Die individuelle Anlagestrategie ist entscheidend für den Anlageerfolg. Das Merkblatt zeigt, wie Sie diese definieren.

In den USA hält sich die Industrie relativ besser als in Europa, notiert aber auch im Bereich, der eine schrumpfende Produktion anzeigt. Dienstleistungen laufen auch hier im Moment weitaus stärker. Der letzte US-Wert lag bei 53,7.

Inflation im Euroraum wieder ansteigend

Die Konsumentenpreise haben gemäß einer ersten Schätzung im April wieder leicht zugelegt. Das europäische Statistikamt Eurostat geht davon aus, dass die Preise im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent gestiegen sind. Damit liegt die Inflation mehr als drei Mal so hoch wie die Zielmarke der EZB. Sie erachtet langfristig zwei Prozent als Optimalwert. Noch im März war die Inflation auf 6,9 Prozent gesunken, nachdem sie im Februar noch bei 8,5 Prozent lag. Die Kerninflation fiel hingegen wie erwartet von 5,7 auf 5,6 Prozent. 

Weitere Zinsschritte in den USA und der Eurozone

Diese Woche werden zwei der großen Notenbanken voraussichtlich die Zinsen nochmals leicht anheben. Am Mittwochabend dürfte die US-Notenbank Fed den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf ein Zielband von 5,0 bis 5,25 Prozent anheben. Am Donnerstag folgt die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Einschätzung der Konjunktur. Auch hier erwartet die Mehrheit der Volkswirte eine Erhöhung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent. Bis vor Kurzem war noch eine Erhöhung um 0,5 Prozent Konsens. 

Eine Umfrage unter Banken zeigte, dass die Standards zur Vergabe von Krediten so stark wie das letzte Mal in 2011 verschärft wurden. Zudem sorgt die leicht fallende Kerninflation für erste Beruhigung, was der EZB eine geringere Erhöhung des Zinssatzes ermöglichen könnte. Damit würde analog der Einlagensatz, der auch für die Sparzinsen eine Rolle spielt, auf 3,25 Prozent steigen. 

US-Industrie mit Auftragsplus

In der amerikanischen Industrie sind die Bestellungen im März gegenüber dem Vormonat 0,9 Prozent gestiegen. Damit hat die Branche die jüngste Talfahrt etwas abbremsen können. Zuvor hatten die Industrieunternehmen die Folgen der mehreren Zinserhöhungen der US-Notenbank zu spüren bekommen. Die durch die höheren Zinsen gestiegenen Kreditkosten hatten die Nachfrage nach Industriegütern vorübergehend gebremst. 

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