Lassen Sie sich nicht vom Auf- und Ab der Kurse irritieren
Das Bauchgefühl ist kein guter Ratgeber, wenn es um die Geldanlage geht. Erfolgversprechender ist es, seiner Anlagestrategie treu zu bleiben.

Nicole Negru
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Der Start ins neue Börsenjahr ist geglückt. Der Deutsche Aktienindex hat im Januar deutlich zugelegt. Will man einem Börsensprichwort Glauben schenken, ist das ein gutes Vorzeichen. "Wie der Januar, so das ganze Jahr", heißt der Spruch, der die Börsianer aufheitern soll.
Auch wenn immer wieder Statistiken solche Sprichwörter untermauern mögen, ist es nicht möglich, den weiteren Verlauf der Kursentwicklungen genau vorauszusagen. Zu viele Faktoren spielen mit, die unberechenbar sind. So ist heute noch nicht absehbar, wie sich ein möglicher Wirtschaftsabschwung in Europa sowie in den USA auswirken könnte oder ob die Teuerung wie erwartet zurückgeht.
An der Strategie auch in außergewöhnlichen Phasen festhalten
Aufgrund dieser vielen Unwägbarkeiten gilt an der Börse sowohl in schlechteren als auch in besseren Zeiten: Es lohnt sich nicht, wegen kurzfristiger Entwicklungen die langfristig geplante Anlagestrategie über den Haufen zu werfen.
Heute beschäftigt sich ein ganzer Wissenschaftszweig mit gesellschaftlichen Einflüssen und der Bedeutung von Emotionen bei Anlageentscheidungen. Der Fachbereich nennt sich Verhaltensökonomie und geht den Fragen nach, wie Entscheidungen bei der Geldanlage tatsächlich zustande kommen, welche Verhaltensmuster sich erkennen lassen und welche Fehler Anleger immer wieder machen.
Es konnte nachgewiesen werden, dass Privatanleger ihre Entscheidungen häufig nicht als Folge einer detaillierten Analyse treffen, sondern aus dem Bauch heraus. Im Klartext: Viel zu oft lassen sie sich von kurzfristigen Kursschwankungen leiten. Das führt zu emotionalen Kauf- und Verkaufsentscheidungen, die einen negativen Einfluss auf die langfristige Rendite haben.
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Emotionen wirkungsvoll ausschalten
So lässt sich erklären, dass insbesondere bei über längere Zeit steigenden Aktienkursen viele Anleger in den Aktienmarkt investieren (siehe Grafik). Hält der Aufwärtstrend an, kommt Euphorie auf. In dieser Phase steigen besonders viele Anleger ein. Wenn es dann abwärts geht, ignorieren die Anleger ihre Verluste zunächst. Erst spät in der Korrekturphase – also ausgerechnet in der Nähe des Tiefpunkts – verkaufen sie ihre Aktien. Sobald sich die Kurse wieder erholen, keimt die Hoffnung wieder auf und das Spiel beginnt von vorne.

Das VZ VermögensZentrum analysiert jedes Jahr Tausende von Anlagedepots. Auch die VZ-Experten stellen dabei immer wieder fest, dass die Anleger sich bei Anlageentscheidungen von ihrem Bauchgefühl leiten lassen. Daher empfiehlt es sich, vor dem Einstieg am Aktienmarkt einfache und nachvollziehbare Regeln zu formulieren und anhand historischer Daten zu testen. Mit solchen regelbasierten Anlagestrategien können Emotionen ausgeschaltet werden – wenn sie konsequent umgesetzt werden.
Vorsicht vor Fehlsignalen
Ein Anlagekonzept, das solche Regeln beinhaltet, kann sich zum Beispiel auf gleitende Durchschnitte abstützen. Diese Methode will sichtbar machen, in welche Richtung sich der Kurs einer Anlage bewegt. Dazu werden die Tageskurse über einen bestimmten Zeitabschnitt hinweg zusammengezählt und durch die Anzahl der Tage geteilt.
Das Ergebnis dieser Berechnung ist der Durchschnittskurs für diese Periode. Steigt der Kurs einer Anlage über seinen gleitenden Durchschnitt, löst das ein Kaufsignal aus. Umgekehrt erfolgt ein Verkaufssignal, wenn der Kurs unter den gleitenden Durchschnitt fällt. Um langfristige Trends sichtbar zu machen, legt man der Berechnung häufig eine Zeitdauer von 200 Tagen zugrunde.
Mit gleitenden Durchschnitten kann man große Trendbewegungen sehr gut abfangen. Darum sind sie nützlich, um starke und länger andauernde Kursverluste zu vermeiden. Das Risiko wird deutlich reduziert, die Rendite erhöht. Diese einfache Methode löst allerdings auch viele Fehlsignale aus, das ist ihr größter Nachteil. Zu einem Fehlsignal kommt es, wenn der gleitende Durchschnitt einen Kauf oder Verkauf signalisiert, wenig später aber das entgegengesetzte Signal ausgelöst wird. Fehlsignale verursachen unnötige Transaktionskosten und können zu Verlusten führen.
Tipp: Sie gehören zu denjenigen, die sich bei der Geldanlage gelegentlich von Emotionen leiten lassen? Oder Sie sind sich nicht sicher, ob Ihre Anlagestrategie auf Dauer erfolgversprechend ist? Dann bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt: "So finden Sie die richtige Anlagestrategie" oder vereinbaren Sie ein kostenfreies Erstgespräch in einem VZ VermögensZentrum in Ihrer Nähe.