Geldanlagen

Es läuft wieder an der Börse

Trotz verhaltener Konjunkturaussichten haben sich die Kurse an den Aktienmärkten im ersten Halbjahr kräftig erholt. Im Gegenzug ist die Teuerung deutlich zurückgegangen. 

Michael Ausfelder
Marktstratege
Publiziert am
05. Juli 2023

Weltweit schauen die Aktienmärkte auf ein überdurchschnittlich gutes Halbjahr zurück. Obwohl vielerorts die wirtschaftlichen Eckdaten derzeit nicht rosig aussehen und die Inflationsraten noch immer relativ hoch sind, preisen die Finanzmärkte diese Delle bereits ein und schauen in die Zukunft. An der Spitze stehen eher überraschend die Indizes DAX und EuroStoxx 50, die beide per Ende Juni seit Jahresanfang eine Rendite von fast 16 Prozent ausweisen konnten – und das, obwohl Europa ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr erlebt. 

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Knapp dahinter folgt der amerikanische S&P-500-Index mit einem Plus von 14 Prozent. Die europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkte konnten damit einen erheblichen Teil des Vorjahresverlustes wieder wettmachen. Vergleichsweise bescheiden war der Anstieg von Aktien aus Schwellenländern mit einem Kursplus von knapp fünf Prozent. Das liegt unter anderem an China: Nach Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung belasteten Mitte Juni erneute Konjunktursorgen. Zudem konnte das bis vor kurzem bevölkerungsreichste Land der Erde – im Gegensatz zu den USA – nicht vom Boom um Anwendungen rund um die Künstliche Intelligenz (KI) profitieren. 

Positive Anzeichen gibt es aber nicht nur von den Aktienmärkten, sondern auch bei der Inflationsentwicklung. In der Eurozone hat die Teuerung im Juni mit 5,5 Prozent erstmals seit über einem Jahr wieder unter sechs Prozent gelegen. Analysten hatten einen weniger deutlichen Rückgang erwartet. Dabei ging die Inflation in allen Mitgliedsländern, mit Ausnahme von Deutschland, zurück. Am besten steht nun Spanien mit einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent. Deutlich höher ist sie in Italien mit 6,7 Prozent. Nur unwesentlich tiefer liegt die Inflation in Deutschland. Im Juni stieg sie wieder leicht an, da der dämpfende Effekt des 9-Euro-Tickets für die Bahn vom Vorjahr wegfiel. Mittelfristig dürfte aber auch in Deutschland die Inflationsrate rückläufig bleiben.

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US-Konsumenten steigern Ausgaben nur leicht

In den USA haben die Konsumenten im Juni ihren Verbrauch nur noch leicht gesteigert. Er wuchs im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten jedoch ein doppelt so hohes Wachstum erwartet. Das ist insofern bedeutend, da der private Konsum ein wichtiger Eckpfeiler der US-Wirtschaft ist.   

ifo-Konjunkturbarometer zeigt nach unten

Hatte sich der Erwartungswert für das Geschäftsklima in Deutschland bis April noch mehrfach au 91,9 verbessert, so fiel das der Index nun schon zum zweiten Mal in Folge auf 83,6.

Deutsche Exporte sinken überraschend

Die schwächelnde Nachfrage nach deutschen Exportgütern setzte sich auch im Mai fort. Die Ausfuhren gingen gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent auf 130,5 Milliarden Euro zurück. Schuld daran tragen die schrumpfenden Geschäfte mit der EU und den USA. Angesichts dieser Entwicklung ist es unwahrscheinlich, dass Deutschland die rezessive Phase bald hinter sich lassen kann. 

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