Eine neue VZ-Studie zeigt: Einzeltitel verschlechtern oft die Rendite
Der Trend zu ETFs wirkt sich positiv auf die Rendite aus, während viele Einzeltitel die Rendite häufig belasten. Problematisch bleibt der Interessenkonflikt der Banken.

Michael Huber
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Immer mehr Anleger wollen erfahren, was in ihren Wertpapier-Depots steckt und wie sie im Vergleich zum Markt abschneiden. Die Experten des VZ VermögensZentrums in der Schweiz, der Konzernmutter des VZ VermögensZentrums in Deutschland, haben insgesamt über 2.700 Wertpapierdepots analysiert. 169 dieser Depots wurden im Jahr 2022 von Kunden eingereicht. Für diese Depots konnten daher ganz aktuell die Renditen für das Kalenderjahr 2021 ermittelt werden. Bei der Auswertung fallen drei Trends auf, ein positiver und zwei negative:
Einzeltitel
Die Versuchung ist groß, den Gesamtmarkt mit einer geschickten Auswahl von Einzeltiteln zu schlagen. Die Analyse zeigt allerdings, dass das nur selten gelingt. Bereits ab einem Anteil von 25 Prozent aller Depotpositionen bewirken Einzelaktien im Durchschnitt eine Minderrendite von 3,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsportfolio. Und je höher ihr Anteil ist, desto schlechter fällt die Anlagerendite aus (siehe Grafik).
Passive Anlagen
Günstige Fonds, die passiv verwaltet werden, liegen im Trend. In den Depots machen ETFs (Exchange Traded Funds) heute im Schnitt rund 22 Prozent der Positionen aus. 2010 waren es noch weniger als sechs Prozent. Das ist fast eine Vervierfachung in gut zehn Jahren. Dagegen bliebt der Anteil aktiv verwalteter Fonds mit rund einem Drittel stabil. Der Trend zu mehr ETFs im Depot ist aus Anlegersicht sinnvoll. Denn aktive Anlagefonds sind teuer, obwohl kaum einer den Markt langfristig schlägt.
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Interessenkonflikt
Wer Finanzprodukte seiner Hausbank im Portfolio hat, erzielt in der Regel weniger Rendite. Machen bankeigene Fonds ein Drittel des Depotwerts oder mehr aus, schneiden die Depots klar schlechter ab. Trotzdem bleibt der Anteil dieser Fonds in den Depots hoch. Grund: Bei Banken, die eigene Produkte vertreiben, ist es für die Bankberater in der Regel vorteilhaft, diese meist teuren Produkte der eigenen Bank zu empfehlen.
Fazit
Es lohnt sich, sein Wertpapierdepot regelmäßig überprüfen zu lassen. Viele wissen gar nicht, dass sie in teure Produkte investieren, an denen vor allem ihre Bank verdient. Darum: Holen Sie eine Zweitmeinung von unabhängigen Fachleuten ein, die nicht am Verkauf von Produkten mitverdienen. So können Sie unnötige Risiken abbauen und das Verhältnis von Risiko und Rendite nachhaltig verbessern.
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